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Zangemeister, Karl
Bericht über die Wiedervereinigung der Manessischen Liedersammlung mit den Handschriften der Bibliotheca Palatina — Heidelberg, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.4594#0001
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58

Liste chronologique des travaux publies par M. Jean Oapellini.
Faccioli, Arehiginnasio di Bologna. Bologna 1888.

Von dem Comitato per le onoranze di Lnigi Galvani sind endlich der Univer-
sität geschenkt:

Eine Medaille auf Galvanis Entdeckung.

Orazione di Luigi Galvani per la laurea del nippte Giovanni Aldini. Bologna 1888.

Bacchi, Bologna al tempo di Galvani. Bologna 1888. (Dono dell' autore).

Merx.

Bericht

über die Wiedervereinigung der Manessischen Liedersammlung
mit den Handschriften der Bibliotheca Palatina

erstattet von dem Oberbibliothekar Herrn Hofrath Professor Dr. Zangemeister.

Die weltberühmte sog. Manessische Liederhandschrift, eine in den ersten Jahr-
zehnten des 14. Jahrhunderts geschriebene Sammlung der Werke von 140 Minne-
sängern mit 138 gleichzeitigen Bildern, welche den Werth einer ganzen mittel-
hochdeutschen Bibliothek von 140 einzelnen Handschriften eines solchen Alters
repräsentirt, ist nach einer etwa 250jährigen Entfremdung am Dienstag den lOten
April in ihr altes Heim, nach Heidelberg zurückgekehrt und der Universitäts-
bibliothek einverleibt worden. Heidelberg ist der einzige Ort des deutschen Eeiches,
an welchem diese Handschrift früher in festem Besitze gewesen ist. Denn durch
ganz bestimmte Zeugnisse, besonders die Correspondenz des pfälzischen Bathes
Marquard Freher und Melchior Goldast, welche in den Epistolae clarorum virorum ad
M. Goldastum, ed. 1688, vorliegt und grossentheils auch bereits von Bodmer, „Proben
der alten schwäbischen Poesie des 13. Jahrh. Aus der Manessischen Sammlung."
(Zürich 1748) S. VIII if. hierfür verwerthet worden ist, wird ausser Zweifel gesetzt,
dass Kurfürst Friedrich IV. die Handschrift, auf welche er ein Anrecht hatte, im
Jahre 1607 von der Wittwe dieses Freiherrn erhielt oder vielmehr zurückerhielt und
dass sie von da an wieder der Bibliotheca Palatina angehörte, zu welcher seit
Otto Heinrich nicht allein die Universitäts- und Landes-Bibliothek in der Heilig-
Geistkirche, sondern auch die Schlossbibliothek gerechnet wurde.*) Wann der Codex
von hier entführt wurde und auf welche Weise er in den Besitz der Gebrüder
Dupuy (= Puteanus) in Paris gelangte, aus welchem er, kraft testamentarischer Be-
stimmung des Pierre Dupuy vom J. 1656, der dortigen Königlichen Bibliothek am
4. Juli 1657 einverleibt wurde, hat sich bis jetzt noch nicht ermitteln lassen.

*) Bezüglich der Nachweise hierfür wird auf die in der Westdeutschen" Zeitschrift VII S. 325 — ?>7l
veröffentlichte Abhandlung „Zur Geschichte der grossen Heidelberger Liederhandschrift" verwiesen.
 
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