Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zapf, Georg Wilhelm; Riedel, Gottlieb Friedrich [Editor]
Gallerie der alten Griechen und Römer sammt einer kurzen Geschichte ihres Lebens (Band 1): Philosophen — Augsburg, 1781

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.1007#0057
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Irtan mäfjrenb bem ©gieren pbirosopbirte; sosjatste bod> ben Tanten berperi*
jxttctifc^cn erbalten. Ue&er We b&bere 9>l;iloso:pf)ie, SJlaturleljre unb SialeFttf t)iett
<e er am Vormittag SJorlesungen, btc er asroamatisd;>e nannte, mili ju welche«
er nur au§erlesenen $üf)bxem ben Zutritt »erstattete. 35er 3ibetoris unb £ennfc
utö bürgerlicher Singe, bencn er bcn Manien ber ereterisdjen gab, mibmete er
bie nachmittägige bffentlidbe SSorlesungem Unb so lehrte er btö in baö bren*
3e^ente Satyr mit allgemein grosem Seisaß. Äonig Slleranber starb, unb mit
besfen £ob 30g siicty ein ©ewitter über ib.« aus, «nb bk btötyeng geheime geinb*
sdjast bradj plb$i$ gegen ityn ang, ber er aber necty srntyjetrsg entwsd;, an&
jur ©ictyertyeit seines Sebene nacty GtyalciS fsor>, woselbst er ungesatyr nacty an*
berttyalb Satyr im 63ten %al)i- seines 2llter5 sfavb. €r würbe ber SSer^ung ber
Religion nnb 3war nictyt gan3 otyne ©runb bescbulbigt. 5tnarsjgoraS unb @<?s
Brareö ©ctyifsal waren itym nocty 3U lebhast im Siebenten, als baß er sicö ber
©esatyr aue^en wollte. Cbgleicty einige seinen £o& bem ©tst 3nsd;reiben wols
len, ben er genommen tyaben sott; so tsi sosd)e§ bod) nid)rgegrsmber, sonbern
natürliche ltrsad)en seines sctywad)en Ä&rperS (jaben benselben besctyleunigf.
eben so wenig ist aucty bieg gegrunbet, baß er stcty in bk Meerenge bes @tyals
eis gest&rjt tyaben sott, weil er bie Ursactye ber &i>t unb glutb nid>t tyabe aue*
fmben sbnnen. ©ein Seidmam mar naety ©tagir« geholt, basel&ss begraben,
unb aber bem ©rabe ein Sllsar unb Semmel erbaut werben. 33on übertriebenen
XobeSertyebungen unb übertriebenem £abel sctyweigen mir, aber ber SRutym, baß-
er ein groger $ops, einer ber größten ©eletyrten unb ein watyrer ptyisosoptyisctyer
©eist gewesen, sann man itym nie abspred)en, unb Cicero tyat tyieaon bie SBatyrs
beit gesd)rieben> (*) bie SBatyrtyett liebte unb fuetyte er, unb er mar mutysam
unb ttesstnnig in seinen Untersud)tmgen unb D'ladjsorsdmngen. Cicero unb
(üuintilian r&tymen jwar seine ©djreibart (**) anbete hingegen tabeln seine
Äxirae
(*) Qusest. Tuscul. üb. L cap. 7. 22. De divinat. IIb. I. cap. 53. Jib. II. eap. 4. Jn
Oratore cap. 172.
(**) Ciceronis Brutus cap. 121. Acad. Quart. Hb. I. cap. I43. & lib. 4. Quintiiiani
Instit. orat. üb. 10. cap. 1. Segm. 83.
e

S3
 
Annotationen