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Zeitschrift für christliche Kunst — 19.1906

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Graus, Johann: St. Ambed, Vilbed, Gwerbed zu Meransen in Tirol
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https://doi.org/10.11588/diglit.4095#0104

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1906. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Ni

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Schon der vorberegteSchlehdorferStiftsprobst
Wolfgang machte in seinem Berichte an die
Diözesanbehörde von Freising 1607 aufmerksam:
„vor zwei Jahren sey auch zu Leutstetten
eine Kapelle aufgekommen mit den drei heiligen
Jungfrauen Ainbeth, Fürbeth und Gewörbeth,
wovon er aber sonst nichts wisse". (Ganzer
Bayr. Sagen I S. 24; das weitere dort S. 285
und Kunstdenkmäler Bayerns I 886.)

Bei dem von Schlehdorf nicht gar zu fernen
Leutstetten besteht eine Heilquelle Petersbrunnen,
der gegenüber nach der Volkssage die drei

ein Buch, in der Rechten Pfeil und Palme, die
rechts S. Firpet, in der Linken Pfeil und Palme.
Unter Gberpet ein Wappen, neben dem steht:
„Sibilla Regina von Starzhausen." Auf dem
linken Flügel oben ein Einsiedler mit Rosen-
kranz und Stab, St. Anton, unten St. Wolfgang;
auf dem rechten Flügel St. Nikolaus und
St. Leonhard. Auf dem Rahmen die Jahreszahl
164.3. In der Darstellung der hl. Jungfrauen
auf der Leutstetter Tafel stimmt somit fast
alles mit dem, was die Statuen von Meransen
i zeigen. Einen weiteren Beitrag des Zeugnisses,

Meransen in Tirol: Gewölbemalerei.

betenden Schwestern Ainbett, Gberpett
und Fürbett, von Westen her wegen Unruhen
der Völker gewandert, sich eine Wohnung erbaut
hätten mit drei Zellen; Einbettl mit Namen.
Hier hätten sie zur Heilung und Pflege der
Kranken gewirkt, bis sie verscheucht von
herumschwärmenden Kriegsleuten fortgezogen
wären. In der Kirche zu Leutstetten bewahrt
noch ein Bild ihr Andenken. (So der Bericht
bei Panzer Bayr. Sagen I S. 31.) Dieses Bild,
eine Art Flügelaltar in einer Nische der süd-
lichen Kirchenwand, beschreibt die offizielle
Denkmalspublikation Bayerns im I.Band S.886:
„Dreigeteiltes Gemälde, drei gekröntejungfrauen,
die mittlere, über die der Name S. Gberpet,
in der Linken ein Buch, in der Rechten eine
Palme, die links S. Ainpet, in der Linken

wie ausgebreitet die Verehrung der drei hhl.
Jungfrauen in alter Zeit gewesen, bringt die
Kirche Schild turn in Niederbayern. (Panzers
Bayr. Sagenbuch I. Band S. 69 macht uns damit
bekannt). Dort erfährt man von einem hohen
schönen Turm, dem Baustil nach aber aus
dem XIII. Säkulum rührend, und einer später
dazu erbauten Kirche in Schildturn. In letzterer
gäbe es mehrere bildliche Darstellungen
der drei Jungfrauen, davon eine mit der Inschrift
versehen sei:

„Im Jahre 12o7 ist gegenwärtiges Gotteshaus
Schildturn zu ehren der allerheiligsten Drei-
einigkeit undderglorwürdigsten Himmelskönigin
Maria und des heiligen Egidii wie auch der
heiligen Jungfrauen aus der gesellschaft der
heiligen Ursula: Ainbeth, Barbeth, Willbeth
 
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