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Zeitschrift für christliche Kunst — 23.1910

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Braun, Joseph: Ein Portatile im Nationalmuseum zu Kopenhagen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4155#0173

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251

1910. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. g.

252

Christus am Kreuze auf, umgeben von zwei
Männern, von denen einer dem Heiland die
Lanze in die Seite stößt, der andere wie
sprechend oder hinweisend die Rechte zum
Kreuze erhebt. Über den Kreuzesarmen sieht

aus einigen Angaben über das Kolorit der
oberen Platte. Christus trägt eine weiße
Untertunika, eine hellblaue Obertunika und
einen dunkelblauen Mantel. Sein Nimbus
ist hellblau, das Kreuz des Nimbus dunkel-

Bild i.

man Sonne und Mond. Rechts von der
Kreuzigungsgruppe steht eine Frauengestalt,
Maria, links ein Mann, Johannes, beide unter
einer Rundbogenarkade, deren äußerst rohe
Bildung auffällt. Die Rückseite ist mit fünf
Heiligenfiguren ge-
schmückt, die unte r
ebensovielen, eine
fortlaufende Folge
bildenden rund-
bogigen Arkaden
von dem Charakter
der beiden Ar-
kaden der Front-
seite stehen (Bild 2).
Die Schmalseiten
enthalten je drei
lediglich durch

Säulchen geschie-
dene Heilige, zum
Teil heilige Bischöfe, zum Teil heilige Frauen,
wie es scheint.

Das Email zeigt nur vier Farben, Weiß,
Grün, ein helleres Blau und Dunkelblau.
Die Farben sind stumpf und unrein, ihre
Verteilung ist hart und ungefällig und nur
erträglich infolge der Mattheit der Farben.
Wie die Farben zusammengestellt sind, erhelle

blau. Regenbogen, Schemelbogen und Um-
rahmung der Mandorla sind hellgrün. Die
von der Mandorla in der Mitte ausgehende
Querleiste und die quadrantenförmige Ein-
fassung der Evangelistensymbole sind von

_______________________ weißer Farbe. Von

den Evangelisten-
symbolen ist der
Löwe grün; seine
Flügel sind hell-,
blau, sein Nimbus
dunkelblau; der
Ochs ist ganz hell-
blau, sein Nimbus
grün; der Adler
zeigt eine hell-
blaue Farbe bei
grünen Flügeln und
weißem Nimbus,
der Mensch ein
dunkelblaues Kleid, grüne Flügel und weißen
Nimbus. Der Fond der oberen Platte endlich
ist ein helleres Blau.

In dem Inventar des Nationalmuseums
wird das Kästchen als Tragaltar bezeichnet.
Und in der Tat wird man ihm wohl wegen
des Kreuzes, das an der Rückseite auf dem
Deckel angebracht, einen solchen Charakter
 
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