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Zeitschrift für christliche Kunst — 29.1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.4343#0059
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48

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. 3

werden sie hier erörtert, und die Anwendung
zweifarbigen Druckes und Einfügung trefflich
gezeichneter Vignetten verstärken den Ein-
druck der gefälligen Bändchen, deren baldiger
Abschluß wünschenswert ist.
Antonius Kardinal Fischer, Erz-
bischof von Köln. Sem Leben und Wirken.
Von J. Schmitz, Pfarrer in Düsseldorf-
Hamm. Mit einem Titelbild und 53 Bildern
im Text. — J. P. Bachern in Köln 1915.
Brosch. 4,— Mark; geb. 5,— Mark.
Dieses Lebensbild schildert den Kardinal
und Erzbischof in seinem Jugendleben und
priesterlichen Wirken, im bischöflichen Amte,
in seiner Vollendung, also Krankheit, Abbe-
rufung, Nachfeier, und betont ganz besonders
die erbauliche Seite dieses von Anfang an
nur Gott geweihten Lebens, in dem es auch
an Prüfungen nicht gefehlt hat. Eine solche
war auch die den jungen Weihbischof be-
fallende schwere Lungenentzündung, während
deren er seinen Freund, den Franziskaner-
pater Lucius beständig an seiner Seite hatte.
— Das Buch ist daher vornehmlich für das
Volk bestimmt, welches ihn in den verschie-
denen Phasen seines Lebens zu beobachten
Gelegenheit hatte. Da namentlich die kirch-
lichen Persönlichkeiten, denen der Ge-
feierte näher stand, dazu einige kirchliche
Denkmäler, zu denen er in besondere Be-
ziehungen trat, bildlich vorgeführt werden, so
darf das schön ausgestattete Buch auch nach
dieser Richtung als eine so gefällige wie wür-
dige Darbietung bezeichnet werden, der ein
großer Leserkreis in Aussicht gestellt werden
kann, zumal sie schon so bald nach dem Tode
als ein für ihre Zielpunkte abschließendes
Werk erscheint. S.

Das deutsche Kunstproblem
der Gegenwart von Rudolf Klein-
Diepold. — Behr's Verlag. (Friedr.
Feddersen) in Berlin-Steglitz. — 1,50 Mk.
Ein geistreiches, freimütiges Buch, welches
die deutsche Kunst den namentlich durch
Museumsleitung und Kunsthandel verur-
sachten Mißverständnissen, den fremden, be-
sonders französischen Einflüssen wieder ent-
ziehen und auf eigene solide Füße stellen
möchte. Bestimmt und doch maßvoll geschrie-
ben, in eleganten und doch verständlichen
Wendungen. s-

Unserer Helden Schutzpatrone,
sechs im Isaria-Verlag zu München, nach
Zeichnungen von Fritz Quidenus und Phil.
Schuhmacher, erschienene Postkarten

(50 Pf.) mit den Standfiguren von St.
Joseph, St. Mauritius, St. Christophorus,
St. Georg, St. Barbara, St. Nikolaus emp-
fehlen sich durch ihre kräftige Behandlung.

S.

Die graphische Darstellung
von Naturereignissen, von
Luft- und Lichtphänomenen in
Dürers Apokalypse. Ein Beitrag
zur Dürer-Forschung und zugleich zur
Entwicklungsgeschichte der deutschen
Holzschnitte. Von Ernst Konrad Stahl.
Mit 11 Tafeln. Lentner in München
1916. 5 Mark.

Der unermüdliche Dürerforscher betont
an den Holzschnitten Dürers den bis dahin
kaum beachteten Vorzug, die gewaltigen Luft-
und Lichtprobleme zu meistern, wie sie
namentlich durch die apokalyptischen Dar-
stellungen gestellt waren. Als ein gewisses
Vorspiel betrachtet er die in die Koberger-Bibel
von 1483 durch Wolgemut eingeführten Ab-
bildungen, die auf das Kraftgenie Dürers
anregend wirken mußten. Die dem Geiste
der Zeit entsprechenden drastischen Szenen
waren für des Meisters Phantasie besonders
befruchtend, und in seinen apokalyptischen
Bildern mit ihren gewaltigen, durch die Wol-
ken und Gestirne hervorgerufenen Beleuch-
tungseffekten verstand Dürer es, den gerade
hierfür geeigneten Holzschnitt dienstbar zu
machen als die einzige zureichende Technik
ohne Hinzunahme der Farbe. — An der
Hand von 9 Tafeln und einiger Ausschnitte
erklärt Stahl die einzelnen Visionen sowie die
frappanten Lichtwirkungen, die der Meister
dem Holzschnitte zu entlocken vermag in
enormer Kraftentfaltung, als „Lichtkünstler"
Rembrandt den Weg bahnend. S.

Mein Gestalten und Bilden von
Alexander (Sascha) Schneider. Zweite
Auflage. Breitkopf & Härtel in Leipzig
1916. 1 — Mark.

Gesundheit, Mannhaftigkeit, Schönheit,
mit einem Worte, der schöne Mensch er-
scheint dem Verfasser bei der Ausübung seiner
Kunst als sein Gestaltungsideal. Wie er diese
Gestalten sich denkt und künstlerisch zu er-
reichen bemüht ist, bildet den Inhalt seiner
Erörterungen, indem er auf die Eigenschaften,
vielmehr Kennzeichen dieser Körper hinweist:
Maßverhältnisse, Stellungen, Farbe, Anpas-
sung an die Technik, an das Material usw.
Eine Fülle von Andeutungen in knappster

'ormuherung.

S.
 
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