86 Lesen in der Bibel.
kämen, nicht erst zu andern Leuten damit laufen dürft
ken , weil es oft nicht gut ist , daß andere alles wis-
sen , was nur uns angeht. Ader in der Bibel ließ
der Schulmeister Liebermann durchaus die Kinder
rilchi lesen lernen, weil er meinte, daß das gar nicht
gut, sondern sehr schädlich wäre. Dazu harre er die
Bibel/ welche Gottes Puch ist, viel zu lieb, und
meinte, daß sie den Kindern , wenn sie daraus le-
sen lernen sollten, welches doch Anstrengung erfor-
derte, und nicht gar angenehm sey. hernach auch
Nicht mehr so lieb seyn möchte. Er las sie daher nur
zur Erbauung mit den verständigsten und artigsten
Kindern; und den andern sagte er nur, wenn er ih-
nen etwas Gutes einschärfte , z. E. Verträglichkeit,
Gehorsam, seht, Kinder! das sieht da in Gottes Bu-
che , das in dem Schranke dort ist, und worin ihr
es einmal selbst lesen sollt, wenn ihr erst verständig
und recht gut werdet. Seyd doch ja recht fleisig, daß
ich euch bald das herrlichste Buch geben darf. Die
andern aber kamen nicht sobald dazu. Und da ließ er
denn die schöne Geschichte von dem Herrn Jesir und
den frömmen Leuten in der Bibel lesen, und sagte es
den Kindern , wie sie auch so werden könnten- Das
rvollte nun auch einigen unve ständigen Aeltern, ehe
sie die Sache recht überlegt hatten, nicht gefallen,
rind es wollte ihnen gar nicht ein , daß ihr Sohn oder
ihre Tochter schon so groß, und noch nicht in der Bi-
bel wäre , wie sie es nannten. Allein, endlich sa-,
Heu sie auch das ein, und ließen dem Schulmeister,—
son dem sie sagten: der muß das besser verstehen —
feinen Willen, und da gieng denn alles gut. Erst
als-
kämen, nicht erst zu andern Leuten damit laufen dürft
ken , weil es oft nicht gut ist , daß andere alles wis-
sen , was nur uns angeht. Ader in der Bibel ließ
der Schulmeister Liebermann durchaus die Kinder
rilchi lesen lernen, weil er meinte, daß das gar nicht
gut, sondern sehr schädlich wäre. Dazu harre er die
Bibel/ welche Gottes Puch ist, viel zu lieb, und
meinte, daß sie den Kindern , wenn sie daraus le-
sen lernen sollten, welches doch Anstrengung erfor-
derte, und nicht gar angenehm sey. hernach auch
Nicht mehr so lieb seyn möchte. Er las sie daher nur
zur Erbauung mit den verständigsten und artigsten
Kindern; und den andern sagte er nur, wenn er ih-
nen etwas Gutes einschärfte , z. E. Verträglichkeit,
Gehorsam, seht, Kinder! das sieht da in Gottes Bu-
che , das in dem Schranke dort ist, und worin ihr
es einmal selbst lesen sollt, wenn ihr erst verständig
und recht gut werdet. Seyd doch ja recht fleisig, daß
ich euch bald das herrlichste Buch geben darf. Die
andern aber kamen nicht sobald dazu. Und da ließ er
denn die schöne Geschichte von dem Herrn Jesir und
den frömmen Leuten in der Bibel lesen, und sagte es
den Kindern , wie sie auch so werden könnten- Das
rvollte nun auch einigen unve ständigen Aeltern, ehe
sie die Sache recht überlegt hatten, nicht gefallen,
rind es wollte ihnen gar nicht ein , daß ihr Sohn oder
ihre Tochter schon so groß, und noch nicht in der Bi-
bel wäre , wie sie es nannten. Allein, endlich sa-,
Heu sie auch das ein, und ließen dem Schulmeister,—
son dem sie sagten: der muß das besser verstehen —
feinen Willen, und da gieng denn alles gut. Erst
als-