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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 9078314X]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49044#0009
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Nöthige Vorsicht beym Heurachen, x
da müsse man erst gar viel noch bedenken , ehe man
sich entschlösse; man wolle auch vernünftige und gut-
gesinnte Leute um Nach fragen. Im Grunde aber
war cs doch beyden, Georgen und Marien, nicht
ganz unangenehm, diesen Vorschlag für Grerchen
bekommen zu haben, und beyde waren der Meynung,
Laß man ihn nicht ganz von der Hand weisen müsse;
zumal, da Gretchen eine arme Waise sey, und sich
feit einiger Zeit auch merklich gebessert habe. Fast
hätte es aber Georg bereuet, dem Mädchen etwas
von der Sache entdeckt zu haben; denn sie verrieth
nur allzudeutlich, daß sie sehr ost an ihre Heurach
denken und ihr der stinke hüsche Barthel immer im
Kopfe liegen müßte. Sie vergaß fast alles, was sie
zu thun hatte, und schmiß Marien so viel Töpfe und
Schüsseln entzwey, als sie in einem paar Jahre»
Nicht gethan hatte.
Georg , welcher nichts von Wichtigkeit ohne de»
Rath seines lieben Predigers zu thun pstegte, weil
er sich bey der Befolgung seines Naths immer sehr
wohl befunden hatte, gieng also nach einigen Tage»
zu demselben hin.
Georg. Lieber Herr Pastor, sagte er: ich
weiß, Sie haben mich und die Meinigen immer lieb
gehabt, und uns schon so manchesmal guten Rats)
gegeben ; wenn Sie es nicht übel nahmen, wollte
ich mir denselben wohl noch einmal erbitten, da ich
ihn eben brauche.
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