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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 9078314X]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49044#0154
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r 50 Reiner har ein Gespenst gesehen.
müssen wir es entweder selbst erfahren, oder glaub-
hafte Zeugen drüber haben, das heißt, solche, in
deren Aussagen wir gar keinen Zweifel setzen
dürfen, weil sie uns die Wahrheit sagen konnten
und wollten.
Nun, da sind ja unserer eine ganz artige An-
zahl verständiger und rechtlicher Leute beysammen.
Höret denn also ! Ich sage euch: thüt insge-
sammt mir den Gefallen, und redet gerade heraus:
Wer von euch hat solch ein Gespenst oder einen
Verstorbenen, von dem ihr wußtet, daß er ge-
wiß der Verstorbene und Begrabene war, gesehen,
mit seinen Augen gesehen? — Meldet euch!
Ich will gern zuhören!
Alle. Nein! Gott Lob und Dank, ich habe
all mein Tage nichts gesehen; ich auch nicht —
ich auch in meinem Leben nicht. — So erschallete
es von allen Tischen.
Prediger. Nun, das ist doch viel. So
Häufig müssen also die Gespenster doch wohl
nicht seyn. Oder sollten wir etwa, wie der
alte Aberglaube sagt, keine Sonntagskinder seyn?
Doch, nein, ich selbst bin an einem Sonn-
tage geboren, und von drey oder vieren, die ich
da vor mir sehe, weiß ichs auch aus dem Kir-
chenbuche.
Petr.
 
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