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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0183
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Auch der wind ist Wohlchat. r 8 r
Faulniß gerathen, und das aus der Lust mache»
würden, was ein faulendes, stinkendes und sie,
hendes Wasser ist, das sich nicht bewegt, und
darinn würden weder Menschen noch Threre lebe»
und gesund bleiben können; so wie die Fische im
unreinen und stehenden Wasser sterben.
Zweytens muß der Wind die Hitze, so wie die
Kälte, mässigen. Wie wohl ist euch nicht, wen»
solch ein kühles Lüstchen in der schwülen Hitze im
Sommer bey eurer Arbeit euch anweht? Wie diel
saurer wü> de uns die Arbeit werden, und wie viel
mehr Schweiß würden wir vergiessen, wenn das
nicht wäre?
Drittens treibt der Wind die Wolken zusammen;
wenn er das nicht thäte: so würden überall keine
Wolken entstehen, und es würde also weder Re-
gen . noch ein Gewitter entstehen können; auch
muß er die Wolken gehörig vertheilcn und weiter
treiben, damit es nicht an einigen Orken zu viel
und an andern zu wenig oder gar nicht regne,
sondern daß in alle Gegenden etwas hinkomme.
Eben so muß er viertens die Wolken wieder aus-
einander treiben, daß es wieder schönes Wetter
wird. Es würde ja auch durch ein solches Donner-
vder Hagelwetter gewiß viel öfter und mehr Schade»
geschehen, wenn es so lange über einer Gegend
stunde, bis die brennbare Materie alle verzehrt,
und der Hagel alle herabgefallen wäre. So ist
aber gemeiniglich ein Wind dabey, der nun macht,
daß cs bald vvrübergeht.
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