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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0202
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SO« Donnerkeile giebrs nicht.
Henning. Aber, Herr Pastor, ich weiß doch
auch noch ein Mittel, welches dafür gut senn soll,
daß das liebe Gewitter nicht in ein Haus ein-
schlägt. Ich habe immer gehört: wer solch einen
Donnerkeil fände, und ihn im Hause halte, daS
wäre sehr gut.
Prediger. Es ist gut, daß ihr mich drauf
bringet: Aber höret: dergleichen Donnerkeile gibts
gar nicht auf der Welt.
Henning Ey! Herr Pastor, wenn ich Ihnen
rmn sage, daß ich selbst einen dergleichen habe.

Prediger. Ja , Freund, das gebe ich m: ein
solches Ding könnt ihr wohl haben, welches man
einen Donnerkeil nennt, und wovon ihr glaubt
baß es einer sey. Allein, das ist eben Aberglaube.
Henning. Und was sollte es denn also seyn?
Prediger. Ich wills euch sagen. Das sind
alte Instrumente, die da von uralten Zeiten her
in der Erde liegen geblieben , und etwa einmal
ausgegraben worden sind. Denn unsere alten heid-
nischen Vorfahren in Deutschland, die überhaupt
sehr unwissende, obgleich tapfere Leute waren,
kannten den nützlichen Gebrauch des Eisens nicht,
und konnten also daraus so viele nützliche Sachen
»tcht machen, wie wir, und es so schön nicht ge-
brau-
 
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