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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 2.1908/​9

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Ermers, Max: Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des Architekten Raffael
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https://doi.org/10.11588/diglit.19219#0146
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132 Max Ermers.

Beschreibungen des Bauwerks herrschen die wesentlichsten Differenzen. So nennt Her-
man Grimm1 diesen reinen Zentralbau auf griechisch-kreuzförmigem Grundplan: «. . .
Bogengänge, die einen Palast oder einen Tempel bedeuten sollen. Uber breiten Wän-
den, in denen Statuen stehen, erhebt sich die gewölbte Decke, weiter im Hintergrunde
ahnt man eine Kuppel, dann geht es durch Säulen wieder ins Freie.» Jemand, der
die Schule von Athen nicht kennt, kann sich nach diesen zum Teil falschen, zum Teil

Abbildung L Die Schule von Athen.

unbeholfenen Angaben unmöglich ein Bild von dieser Architektur machen. «Eugene
Müntz2 schreibt, daß die Szene sicli unter einem weiten Portikus abspiele, dessen Ar-
kaden mit Kassetten geschmückt sind und dessen Nischen zur Linken die Statue des
Apollo .... zur Eechten die der Pallas Athene .... tragen.» • Sogar Springer3 sagt
von der rückwärtigen tonnengewölbten Halle, der doch offenkundig in gehöriger Ent-
fernung erst die Mauer mit dem Tore folgt: «Die Halle schließt nicht mit einer festen
Wand, sondern mit einem Tore.....».

1 Raphael, pag. 297.

2 Raphael: «La seene se passe sous un vaste portique, dont les arcades sont ornees de Caissons,
et dont les niches supportent, ä gauche la statue d'Apollon . . . ä droite celle de Pallas-Athene . . . .»

3 Raffael und Michelangelo, pag. 62,
 
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