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Zimmermann, Gustav Adolf
Ephesos im ersten christlichen Jahrhundert — Jena, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.11447#0140
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FÜNFTES CAPITEL.

Das Judenthum und Christenthum zu Ephesos unter
dem Principate der gens Julia-Claudia.

(30 a. Chr. — 70 p. Chr.)

§ 1. Die jüdische Gemeinde.

Schon seit alter Zeit begannen die Niederlassungen der
Diasporajuden in der Provinz Asia, wie in allen übrigen
Provinzen, sodass bereits um das Jahr 140 a. Chr. die
Sibylle sagt1: iräaa 8s ycäa. ce'^rev TcXnj'p'»)? xou rcaaa ^aXacraa.
Wo Handel blühte, wo Aussicht auf G ewinn und Reichthum
war, da stellten sich auch die Juden und die Jüdinnen ein;
so hatte der grosse Bezwinger der Cimbern und Teutonen
eine Jüdin als Prophetin bei sich, Martha, genannt Syra,
was aber damals (ca. 100 a. Chr.) durchaus nur allgemeine
Bezeichnung für Palästino-Syra ist. Philo 2 berichtet, dass
in Asien jede Stadt von einer sehr grossen Menge Juden
bewohnt sei. Diess war ganz besonders der Fall in Ephesos,
wie unzweifelhaft aus den wichtigen Privilegien derselben
in der Stadt hervorgeht. Auch zeigt die Geschichte des
Apostels Paulus, dass das Judenthum in geordneten Ver-
hältnissen daselbst lebte.

1 III, 271. 3 Leg. ad Caj. § 33.
 
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