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Zobel, Viktor [Hrsg.]; Darmstädter Künstlerkolonie [Hrsg.]; Cissarz, Johann Vincenz [Ill.]
Darmstadt, Ausstellung der Künstlerkolonie: vom 15. Juli - 10. Oktober ; 1904 — Darmstadt, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.23914#0013

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das Bild der ganzen Bewegung dadurch etwas Zerrissenes und
Unruhiges bekommt, so liegt auf diesem Wege doch die einzige
Möglichkeit , daß aus den verschiedenen Einzelarten sich all-
mählich eine neue, geläuterte, allgemein gültige Form abklärt,
ohne daß dabei die Errungenschaften früherer Zeiten verloren
gehen« ©
In solchem Sinne arbeiten auch die Künstler der Kolonie,
indem sie mit Bewußtsein ihr Persönlichstes geben. Was sie
wollen, ist sehr einfach: jede Aufgabe gut lösen; und sie
wünschen, daß dieses Wollen bemerkt werde. Ein wenig Nach-
denken ist manchmal dazu notwendig; aber das Nachdenken
wird immer Gewinn bringen, wie jede Auseinandersetzung
mit einer anderen Persönlichkeit. Und gerade bei einer viel-
leicht ungewohnten Form wird die Frage, ob man nicht einen
Sinn hineintragen könne, immer ihren Wert haben, wie sie
auch entschieden werde. Wenn von den so gestreuten Samen-
körnern einige aufgingen, so würde die Künstler-Kolonie ihren
Arbeitsteil an der allgemeinen, großen Kulturbewegung für
einen schönen Lohn und nicht sinnlos getan haben. ©
Die erste Ausstellung der Kolonie im Jahre 190 \ ist denn auch
nicht, ohne Spur zu lassen, vorübergegangen. Sie war eine
künstlerische Tat von großer, heute feststehender Bedeutung,
was man auch im einzelnen gegen sie sagen möge; sie ist auf
manchem Gebiet eine Lehrmeisterin gewesen und hat zur
Klärung vieler Fragen beigetragen. Das kann heute auch an
dieser Stelle ohne Leidenschaft ausgesprochen werden. ©
Mit dem Gesagten sollten einige, vielleicht sehr unzureichende
 
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