Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zoepfl, Heinrich; Pözl, Joseph
Ueber hohen Adel und Ebenbürtigkeit: nach dem deutschen Reichsstaatsrecht und dem deutschen Bundesrecht überhaupt und mit Rücksicht auf den gräflich Bentinck'schen Rechtsstreit insbesondere; zugleich eine kritische Beleuchtung der Schrift: "Die Competenzfrage in dem ... Bentinck'schen Successionsstreite ... erstattet von Dr. J. Pözl ... 1853" — Stuttgart: Krabbe, 1853

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.45335#0354
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
334

das Uebri ge zugewiesen werden müsse, weil das Fideicommiß
untheilbar sei — eine „Verkehrung der Natur der Dinge,"
welche das Gutachten freilich in Schutz nehmen muß, da
außerdem für die Reclamanten kein Erfolg zu hoffen ist.

XU.
Schluß.
Fasset man nun das Ergcbniß der vorstehenden Unter-
suchungen zusammen, so muß man zu einem ganz anderen
Schlußresultate gelangen, als das von Herrn Professor Pozl
verfaßte Gutachten: und dieses Resultat läßt sich in Kürze
folgendermaßen aussprechen.
Die Reklamation der Herren Grafen von Bentinck, an-
geblich betreffend „die Wi ederherstellung der rechtmäßi-
gen Regierung in Kniphausen", ist nicht mehr und
nicht minder, als ein Versuch, unter diesem Titel dem Bun-
desbeschluß vom 12. Juni 1845 einen Sinn unterzulegen und
denselben in einem Sinne zum Vollzüge zu bringen, welchen
er nach der bundesprotocollmäßig vorliegenden Absicht und Mei-
nung der h. deutschen Bundesversammlung und der deutschen
Bundesregierungen nicht hat und nicht haben kann. Alles
was mit so großer Weitschweifigkeit aus dem alten Reichsrechte
und dem allgemeinen Bundesrechte und aus dem Berliner Ab-
kommen und dessen Garantie vorgetragen worden ist, um dar-
zuthun, daß der Bundesbeschluß vom 12. Juni 1845 in dem
von den Herren Reclamanten willkührlich hineingelegten
Sinne aufgefaßt werden müsse — ist durchaus rechtlich
gleichgültig und gänzlich einflußlos auf die Beur-
theilung der gedachten Reklamation der gräflich Bentinck'schen
Agnaten, weil aus den Bundesprotocollen an sich klar und
notorisch hervorgeht, daß eben der Bundesbeschluß vom 12.
Juni 1845 den ihm von den Herren Reclamanten untergeschobe-
nen Sinn nicht hat, und daß die hohe Bundesversammlung
 
Annotationen