Zschokke, Heinrich; Kunze, Johann Andreas [Bearb.]: Ideen zur psychologischen Aesthetik (Berlin u. Frankfurt a.d. Od.: bey Johann Andreas Kunze, 1793) [VD18 10604529]

Kritik des Schonen.

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beahnden, und war er noch so feinen Stahls, noch
so bell polirt, oder künstlich mit goldnem Laubwerk
verziert.
III. Ein Objekt, bezogen auf die sinnliche
Natnr im engern Verstände, (Gefühlvermbgen
§. zo.) wirkt entweder Gefühle der Lust, oder Un-
lust. Erfüllt es die Gesetze des sinnlichen Begehrens,
so nennen wir es angenehm, im Gegenfalle un-
angeneh m. Betrachten wir die grüne Farbe blos
als Farbe für unser Auge, so werden wir sagen, sie
ist angenehm, lieblich, erquickend. Aber blos als
Farbe genommen, ohne Nebenideen, ist das Grüne
nicht sch b n. Wiewohl nun das blos Angene h m s
deS Gefühls nicht das Wesen der Schönheit macht,
so ist es doch nicht ausgeschlossen vom Karakter und
der Natur des Schonen überhaupt. Das für den
Verstand regelmäßigste, für die sittliche Vernunft
beste Werk ist nicht schon, sobald cs an sich dew
Federungen der Sinnlichkeit widerstrebt. — Eine
übelduftende, übelschmeckendc ArZcnei ist nicht schon,
ungeachtet sie regelmäßig zubereitet wurde und einen
guten Zweck (Erhaltung des Lebens) bezielt.

§- 55-
Das Schöne. Die Schönheit.
Das Schone gefällt; dies ist der erste, uoth-
wcndige Karakter desselben. Wir haben im Allae-
meiuen alle Bedingungen angegeben, unter welchen
I Z etwas