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Zschokke, Heinrich; Kunze, Johann Andreas [Oth.]
Ideen zur psychologischen Aesthetik — Berlin u. Frankfurt a.d. Od.: bey Johann Andreas Kunze, 1793 [VD18 10604529]

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https://doi.org/10.11588/diglit.69995#0166
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rz§ Zweiter Abschnitt.
etwas gefalle» kann. (§. 45. 47. 48. 49. 52. zz.
55 ) Mehrere Bedingungen sind nicht möglich, weil
der Mensch nur zwei Naturen, Vernunft und
Sinnlichkeit, besitzt, und nach jener entweder
die Objekte seiner Vorstellung i) nach den Verstan-
des- und Bernunftgesetzen erkennt, beurtheilt und
begehrt, oder 2) nach den Gesetzen der praktischen
Vernunft, im Bezug auf Moralität, behandelt, beur-
theilt und begehrt.
Weil nun keine andre Bedingungen des Wohlge-
fallens für ein vernünftigsinnliches Wesen möglich
sind: so kann auch das Schöne unter keinen andern
Bedingungen wohlgefallen.
Ferner: Da weder das Ziel des verständigen
Begehrungsvermögens, (theoretische Vollkommen-
heit) noch das des sittlichen, (Moralität) noch das
des sinnlichen (das Angenehme) jedes für sich allein
das Wesen des Schönen ausmacht, (§. 55.) unge-
achtet jedes als eine nothwendige Eigenschaft des
Schönen bekannt ist, ferner: da das Schöne sei-
ner Natur nach empfunden wird: so kann das
Schöne nichts anders seinem Wesen nach seyn,
als Verbindungen der theoretischen, mo-
ralischen und sinnlichen Vollkommenheit
(§. 52.) zur Empfindung.
Wir können uns keinen Gegenstand denken, der
theoretisch, moralisch und sinnlich unvollkommen ist,
und doch die Empfindung des Schönen in uns er-
zeugte, Wo wir etwas schöu nennen, schwebet uns
jene
 
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