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Bartsch, Karl
Katalog der Handschriften der Universitäts-Bibliothek in Heidelberg (Band 1): Die altdeutschen Handschriften der Universitätsbibliothek in Heidelberg — Heidelberg, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.2041#0214
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212

Nr. 442—446.

Blattes, das auf der Rückseite nicht beschrieben war, also wohl den
Anfang der Hs. bildete, fehlt ein Streifen, die letzten Buchstaben der
1. Spalte enthaltend. Auf der Rückseite als Federprobe die Worte
'Falch dv reinne drev vii doch eine'.

Wolframs von Escbenbach Willehalm.

[ A ] Ne valsh dv reine
Dv dri vn doch eine
Schephere vber alle g
Ane vrhap din stetiv.
Der Text reicht bis 5, 14.

cJ^O-vw-

443- j^z.mr

Heidelb. 362a, 86. I'erg. XIV. Jahrh. 1 Doppelblatt. 22, 7 x
29, 9. 29 Zeilen zwischen Linien. Blaue und rothe Initialen. Die
eine Hälfte jeder Seite nehmen Bilder ein.

Wolframs von Eschenbach Willehalm.

Anfang von ia = Lachmann 220, 24
du was ich kvninginne dort.
Vn pflac grozer richeit.
Schluss von ib = Lachmann 222, 27

daz her in all (das zweite 1 ausradirt) gemeyne bat.
h' solde keren geyn d' habe.
Anfang von 2r' = Lachmann 235, 15
Manegen vngevügen stoup.
Daz d' wint mel vn loup.
Schluss von 2b = Lachmann 237, 15
da svme wir vns beide.
Willehalmes her sich breite.
Am Schluss steht XIID. Es waren also die Aussen-
bläüer einer Lage von 8 Blättern einer Handschrift, die
mit Wolframs Gedichte begann. Abdruck des Bruchstückes
in Mones Anzeiger 5, 177—181.

444-

Heidelb. 362^, 92. Pap. XV. Jahrh. (1415). 46 Blätter (und
l*—2*, 47*, leer). 20, 1 X 26, 6. Zweispaltig, 34 Zeilen. Rothe,
hlaue und grüne Initialen, roth durchstrichene grosse Buchstaben.
Lagen von verschiedenem Umfang. Früher im Besitze von J. J.
Eschenburg.

Passionsgeschichte.

Nach einem beigebundenen Briefe von R. Cruel ist die
hauptsächliche Quelle das Evangelium Nicodemi.

Anfang ia

Hie wirt euch kund getan ettleich sach von vnsers
herren marter die vor nicht geschribn sind das ir die zeitt
vnd die tag do ez an geschehen ist dester paz merkeht
vnd verstet Vnser herr ihüs x9 was an dem Samcztag vor
pluemostern ze Bethania in des ausseezzen Symons haws.

Schluss 46b

Der geruech auch sich vber vns erparmen durch seinen
Pittern tod Amen.

Anno dni m° cccc° quinto deeimo finitus est.

Der jüngste citirte Autor ist nach Cruel S. Germanus
(•('• 1254); daher wohl jüngere Abschrift eines altern Werkes
aus dem 13. Jahrhundert.

445-

Heidelb. 363, 5. Pap. XIX. Jahrh. 20, 4 x 37. Aus Mitter-
maiers Bibliothek (406, 168).

Stadtrecht von Gleve, moderne Abschrift.

Anfang ia

In den namen des vaders vnd des soens und des
heiligen geest Amen :

Des rechtes leere geet voer alle leere, want dar mede
weetmen godlyker ind menschlyker sacken onderscheyt.

Schluss

dat en weer irst gheteykent off gheschreven onder
penen van twen groeten van der marke, halff der Stadt, vnd
die ander helffte den pachteren, off sysener w' z zeXotg.

446.

Heidelb. 363, 60. Perg. XIV. Jahrh. 48 Blätter. 22, 8 x 33.
Zweispaltig, 36 Zeilen, zwischen Linien und von Linien umrahmt.
Rothe Ueberschriften, rothe und blaue Initialen, rothe Kapitelzählung;
einzelne Buchstaben roth getupft. Holzdeckel mit rothem Leder über-
zogen ; mit Messingbuckeln in den Ecken und in der Mitte, mit ledernen
Schliessen, die in Messingschliessen enden. — Aus Mittermaiers Biblio-
thek (405, 347).

Kaiser Ludwigs bairisches Landrecht,

ia (roth) SEcundum ysidorum quito ethymologiarum
Jus est nome generale — grä sue maiestatis iussit cöscribi.

ia Tytulus primus d' judijs et quibusdam annexis (roth).

1. Daz man nieman sol notten ze dheiner chlag.

Register bis 4b, umfassend CCGXLVI1I Capitel und
schliessend

Von visch Rauzzen GCGXLVIIj.

4b Tytulus primus de iudieijs et quibusdam annexis
(roth).

(4C) WIR Lud wich von Gotes gnade Markgraf ze Brande-
burg Wir Stephan Wir Ludwich Wir Wylhalm von Gotes
gnaden Pfaltzgrauen bei dem Reyn — vngeuaerlich richten
sollen. 4d.

4d Daz man nieman notten sol ze dhainer chlag (roth).

DItz ist daz Recht püch also gantz alt pessert vnd
auch new artikel gesaemmet aus allen gerichten Steten vn
Maerchten nach des keysers geheizzen.

Schluss 48L'

CGCXLVI1I. Von visch raussen.

WEr dem andern sein . Rauzzen hebt in vliezzenten
wassern der sol dem des die . Rauzz gewesen ist von ie
der . Rauzz zwelf pfenning geben vnd dem . Richter als
vil . Er hab visch in der . Rauzzen funden oder nicht.

Herausgegeben von Heumann,, Opuscula, Norimb. 1747,
p. 23—39, 54—144, und von Freyberg, Sammlung litterari-
scher Schriften und Urkunden IV (1834).

48d Segen, von jüngerer Hand des XIV. Jahrh.

In nome patris et filii et Spiritus sei Ich gesenen dich
hude v'maledite wunde — in godes name ame.

Dann von anderer Hand (XIV. Jahrh.)
Hut dich vor bösen dinkgen
So wyls diner sele da baz gelingen.

48d unten von anderer Hand (XV. Jahrh.)
Menlich hüt der eren
Got der mag wol gut meren.
Armütes wirt gut Rad.
Laster ye für aügen stad.
Auf den Einband sind zwei Doppelblätter einer hebr-
äischen Pergamenthandschrift aufgeklebt, nach Mittheilung
meines Collegen Weil Stücke einer Abhandlung aus dem
Eherecht in talmudischer Sprache enthaltend.
 
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