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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0175
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KAM «HW
Emsigkeit verpflichten. Die meisten Menschen
geben bey ihren kaltsinnigen Vernunftschlüffett
willig zu, Laß ver Lauf nach der Tugend am
Ende am reichlichsten werde belohnet werden;
allein es fehle ihnen noch an ihrer eignen Ueder-
zeugung, und die angebohrnen verderbten Nei-
gungen b'herrfchen sie, weil selbige sich leicht irl
solche Dinge einmischen, die im rechten Gebrauch
erlaubt, bey Abweichung aber von diesem fehler-
haft werden; alsdenn stellen sie sich auch den
Weg zur Tugend als rauh und schmal vor^
Wenn es daher kann gezeiget werden, daß dix
Menschen sich Lurch eben so viele Unruhen durch-
dringen, elend zu werden, alssiechun, um glück-
selig zu werden: so werden sich vielleicht meine
Leser überreden lassen, tugendhaft zu seyn, wenn
sie finden, daß sie nichts vabey verlieren. Wie
glücklich werden doch diese moralischen Rapsodien
seyn, und wie kostbar diese gesammelten Reli-
quien berühmter Männer, wenn sie Herzen und
Sitten besserten. Ich weiß sehr wohl, daß nur
die christliche Religion allein das menschliche Herz
und die Sirren bessert, und dieselbe schließe ich
Niemals aus, wenn ich moralisire, sonst wäre
es eine bloße Moral der Vernunft, die auch di-
vernünftigen weisen Heyden gelehret haben.
Vom Geihe zuerst. Wenn man den Gertz-
Hals mir der gesunden Vernunft betrachtet, so ist
ein Geitziger arbeitsamer als ein Heiliger. Die
Mühe zu erwerben, die Furcht zu verlieren, und
 
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