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Allgemeine theologische Bibliothek — 7.1777

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https://doi.org/10.11588/diglit.22492#0092
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80 Charakteristik der Bibel,
den, darüber der Verfasser aber nichts entschei-
dendes sagen will. Der wahrheitliebende Ver-
fasser spricht überall von den Fehlern der biblischen
Personen mit so vieler Freymüthigkeit und Aufrich-
tigkeit , als von ihren Tugenden mit Verehrung
und Anpreisung, besonders bey dem Charakter Ja-
kobs S. 24z—288- wo jene sich entschuldigen las-
sen, bringt er die besten Gründe dafür an. Es
hat gewiß der Religion keinen Vorthcil geschaft,
daß man nach der Weise vieler Kirchenlehrer, eine
blinde Hochachtung gegen die Personen der Bibel
gehabt, und sogar ihre wirkliche Laster zu entschul-
digen gesucht hat. Sv ist es eine wahre Ver-
drehung und Misbrauch der biblischen Geschichte,
wenn man bey dem Betrug, den Jakob gegen fei-
nem Vater begieng, den Kindern mit Hübner
sagt: „Die Frömmigkeit bleibt nicht nnbelohm,
„Iäkob war ein frommer Mann, davor bekam er
„auch den Segen, auch wider des Vaters Wil-
„ len. Nein! man sage den Kindern laut und of-
fenherzig: Es war unrecht, lieben Kinder, daß
„Jakob, der ein wirklich guter Mann war, in
„EsauS Kleidern zu seinem Vater gieng, und ihm
„sagte, er sey Esau. Er betrog dadurch seinen
„ alten Vater. Nicht einmal sondern verschiedent-
lich sagte er ihm die Unwahrheit, ja, um dieselbe
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