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Allgemeine theologische Bibliothek — 9.1778

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https://doi.org/10.11588/diglit.22494#0356
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wenn er von seinen Vorträgen mehrer» Nüßen
erwarten will. Es gelingt ihm auch größtenthcils.
Man sieht es dem Mann wohl an, daß er die
Seele des Menschen vollkommen siudirt habe,
und mit den vielen Seiten des Herzens vertraulich
genug bekannt ist. Eben so glückliche Kcnnruiß
scheint er von der Gemeinde zu haben, deren Mehrer
er ist. Nur kommt es uns manchmal vor, daß er
gewisse Sähe nicht reif genug überdacht, und nicht
sorgsam genug geprüft habe, ob sie auch an die
Stelle paffen und hingehören, die er ihnen ange-
wiesen hat. Wir wollen die beyden einzelnen
Predigten anzeigen.
Gleich in der ersten S.s kommt eine solche
Behauptung vor, die uns nicht einleuchten will.
Er meynt nemlich, daß wir in dem Umgänge,
selbst mit rechtschaffenen Menschen, uns gar zu
Leicht an ihre Fehler gewöhnten. Hier sind seine
eigene Worte.
"Selbst der Umgang mit Frommen ist nicht
ganz unschädlich. Der beste hat seine Fehler,
seine Schwachheiten, seine Uebereilungen. Je
mehr wir von seiner Rechtschaffenheit überzeugt
sind, desto geneigter sind wir, seine Schwachhei-
ten für unschuldig und löblich zu halten, und ihn
mit allen seinen Fehlern zu unserm Muster zu
nehmen. In kurzem scherzen wir eben so unvor-
sichtig,
 
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