Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Allgemeine theologische Bibliothek — 11.1778

DOI Heft:
[Recensionen]
DOI Artikel:
[Recensionen XI-XX]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22496#0281
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Oeuvre8 crrttcM8 äe ^r. k'reret. 27z
Endlich macht sich der Verfasser noch lustig
darüber, daß Christus gesagt hätte, er würde
drey Tage und drey Nächte im Grabe seyn, da
er doch nur 40 Stunden darin gewesen. Man
kann aber gerade hieraus ein Dilemma machen,
dem er durchaus nicht entgehen kann. Entweder
Christus hat das wirklich vorher gesagt, oder die
Verfasser der Evangelien haben dies erdichtet.
Sollte das letztere feyn, fo haben sie entweder
drey darunter verstanden, und diefe
40 Stunden, nach einer üblichen Art zu reden,
drey Tage und Nachte genannt, aber denn fällt
aller Spott weg, oder sie haben dreymal 24
Stunden darunter verstanden. Wer sollte aber
einen Menschen wohl so viel Unsinn zutrauen, der
etwas erdichten wollte, und auf der einen Seite
einen Zeitraum von 72 Stunden, auf der andern
aber nur 40 nahmhaft machte, und sich also fo
vffenbar und handgreiflich widerspräche. Und
gesetzt, dies wäre auch bey Einem Menschen mög-
lich; wie sollte es gekommen seyn, daß mehrere
in den nemlichen seltsamen Widerspruch verfallen
wären? Hat Christus es aber vorher gesagt, fo
ist seine Vorhersagung entweder wirklich erfüllt
worden, oder die Verfasser der Evangelien haben
ihre Erfüllung nur erdichtet. Ist das letztere,
so würden sie ihre Erdichtung wohl fo eingerich^
Theo!-Lidl, S ket
 
Annotationen