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Allgemeines kritisches Archiv — 2.1777

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Zweyten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22475#0365
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349

von Uebelchaken abzuhalten. Dieft Furcht ist
verschiede!'-'- Grade fähig, die sich nach der
Größe der Scrafe richten. Da nun die Er-
fahrung lehrt, daß der große Hause nur durch
starke Eindrücke gerührt wird, und daß von
allen Arten der Furcht, die Furcht vor dem
Tode am allgemeinsten und stärksten auf
die Menschen würker; so sind folglich Todes-
strafen das sicherste und kräftigste Mikkel, ge-
wöhnliche Gemächer von Verbrechen, die sonst
häufig geschehen würden, abzuschrecken. Ader,
sagen die Gegner der Todesstrafen: die Men-
schen fürchten sich vor ewiger Gefangenschaft
und Cklaverey noch mehr, als vor dem Tode.
Der Verfasser antwortet, daß man nach der
allgemeinen Beschaffenheit der menschlichen
Natur, und nicht nach einzelnen Erempeln
Artheilen müsse, die Menschen überhaupt lie-
ben das Leben über alles, und fürchten sich vor
dem Tode mehr, wie vor irgend einem ander»
Uebel. Auch steht man, daß Todesstrafen
ganz andre Eindrücke macken, als Gefangen-
schaft oder Sklaverei). Eine Hinrichtung ge-
schieht öffentlich; jedermann spricht davon; El-
tern erzählen sie ihren Kindern und Kindes-
kindern; und schon die blosse Erzählung macht
Eindrücke. Der Anblick des Henkers, seine
Werkzeuge, des Richtsatzes, erneö Galgens,
eines Rades, alles das erinnert den gemeinen
Mann lebhaft an die Hinrichtungen, die ec
selbst erlebt har. Hingegen erfährt er es nur
selten,
 
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