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Allgemeines kritisches Archiv — 3.1777

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Dritten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22476#0417
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zosen und der Temschen in Absicht auf die
Schriften, die beyde Nationen haben, in
welchem Fache es auch fen, auf der Wage
der Gerechtigkeit, der Wahrheit und selbst oes
Geschmacks, wer wird den Franzosen nicht
unendlich leicht gegen den Teurschen finden?
Und dennoch giebt es so viel Deutsche, die gern
der Kern der Nation seyn möchten, und die
sich fast schämen Temsche zu seyn! Wie
kann etwas so handgreiflich seltsames und wi-
dersinniges möglich seyn? Ja, wie könnte
es möglich seyn, wenn unser Adel nicht
durch Französinnen die Jugend bis auf ei-
nen gewissen Grad umwandeln liesse, und
eine Menge von reichen Bürgerfannlien mit
dieser Seuche der Eitelkeit ansteckre! Und
durch was für Leute lassen sie denn das fran-
zösische Pfropfreiß gleichsam auf ihren keut-
schen Stamm einpfropfen? Selten waren es
noch dazu achte Französinnen. Gemeiuiglich
waren es auch Zwittermädchen, deren El-
tern schon in Teukfchland gelebt hakten, die
noch französische Gesinnungen hegten, aber
nicht mehr französische eigenkhümliche Vor-
rreflichkeiten hatten. Gemeiniglich hatten sie
ihre Ideen halb keulsch und halb französisch
bilden gelernt, und gemeiniglich war ihre
Sprache weder keulsch noch französisch. Ei-
ne solche Erziehung muß nothwendig die
Wirkung haben, daß ihre Lehrlinge bey aller
ihrer Eitelkeit auch nichts ganz sind, daß sie
rhun,
 
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