Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Your session has expired. A new one has started.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

DOI issue:
Zweites Heft
DOI article:
Köhler, Ulrich: Hallenanlage am Südfusse der Akropolis in Athen
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0164

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
i50

HALLHXA^LA&H

gezählt die aus Kalksteinen gebauten Pfeiler bis auf den Hoden
herabreichen, stehen sie bis zum neunten Bogen auf einer
Mauer aus Gonglomeratquadern, welche ungefähr bis zur
halben Höhe der Terrasse reicht (s. Fig. 2). Wie diese Ver-
schiedenheit zu erklären sei, vermag ich nicht zu sagen. Am
Fusse der Pfeiler, und zwar sowohl wo dieselben auf der Con-
glomeratmauer als auch da wo sie auf dem Boden aufstehen, ist
nach der Terrasse zu durchgehend eine viereckige Oeffnung
gelassen, vielleicht zur Aufnahme einer Böhrenleitung (vgl.
Fig. 3). Über den Bögen liegt eine Reihe von Platten, hinter
denen die Terrassenmauer noch um mehrere Lagen anstieg;
hierdurch entsteht eine Art von Gallerie. Die Bögen nehmen
nach der Mitte hin an flöhe zu, die Gallerie bildet daher
keine Horizontale sondern ein Curve. Die Ausführung ist ver-
nachlässigt. Die Pfeilerdistancen sind ungleich und die Fü-
gung ist roh. Besonders auffallend erscheint, dass die Quadern
der Terrassenmauer ohne alle Rücksicht auf die Vertikal-
fugen lagern. Ich erinnere mich keines zweiten Beispieles die-
ser Art in Athen an frei liegendem Gemäuer. Solange die
Halle existirte, war die Bogenmauer jedenfalls bis zur Gal-
lerie verdeckt. Jedoch war die Rückwand der Halle nicht in
die anstossenden Theile der Bogen mauer eingebunden.
Die Halle am Südfusse der Burg stellt sich in ihren Flächen-
dimensionen als ein so bedeutendes Bauwerk dar, dass die
Frage nach der Bauzeit ein mehr als gewöhnliches Interesse
beanspruchen darf. Die Stoa des Königs Attalos (159-138 v.
Chr.), die grösste Hallenanlage die wir bisher in Athen kann-
ten, hat eine Totallänge von nahezu 113 M. *, die Totallänge
der Hallenanlage am Fusse der Burg bemisst sich auf 163 M.
Es ist von mehrseitigem Interesse die Zeit und die Verhält-
nisse zu kennen, in denen ein solcher Bau in Athen aufgeführt
wurde. Bekanntlich hat man vielfach die porticMS Eumcniae
zwischen den beiden Theatern vermuthet, welche Attalos'
älterer Bruder, Eumenes H (197-159 v. Ghr.) den Athenern

' Adter, Die Stoa des Koenigs Attatos zu Athen S. 8.
 
Annotationen