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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Zweites Heft
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Köhler, Ulrich: Hallenanlage am Südfusse der Akropolis in Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0166

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HALLENANLAGE

Odeions einen wie das Odeion seihst gegen die Sonnenstrahlen
und den Regen geschützten, zugleich aber luftigen und freien
Raum, in dem sie sich zwischen den Aufführungen ergehen
und erfrischen konnten.
Die Terrassen- und Bogenmauer kann ich nach dem oben
Bemerkten jetzt nicht mehr in das fünfte Jahrhundert setzen,
wie ich früher auf scheinbare Indizien hin gethan habe. Die
Frage kann jetzt nur sein, ob die Mauer der daran ange-
bauten Halle gleichzeitig oder älter ist als diese. Für die letz-
tere Alternative scheint namentlich der Umstand zu sprechen,
dass die Rückwand der Stoa stumpf an die Bogenmauer an-
stösst. Die Bogen könnten erst bei dem Bau der Halle auf die
bis dahin unverbundenen Pfeiler aufgesetzt sein. Ich glaube
aber trotzdem, dass die Terrassen- und Bogenmauer gleich-
zeitig mit der Halle und zu dem Zwecke aufgeführt worden
ist die letztere aufzunehmen. Zu dieser Ansicht bewegt mich
die Ausdehnung und Richtung, am meisten aber die Be-
schaffenheit der Mauer. Die Roheit der Bearbeitung, die ohne
Rücksicht auf die Verticalfugen bewerkstelligte Lagerung der
Conglomeratquadern, welche sich so in Athen wohl nur bei
Futtermauern findet, die bestimmt waren verdeckt zu werden ;
endlich die oben erwähnte Ungleichheit der Anlage vor und
nach dem neunten Bogen, — alle diese Umstände beweisen
mir, dass die Bogenmauer nie frei gelegen hat, sondern im-
mer von der Halle verdeckt gewesen ist. Wahrscheinlich trat
die Terrasse früher weiter nach Süden vor und wurde bei
der Anlage der Bogenmauer coupirt; dadurch wurde der

Odeions führten, was durch die erhaltenen Reste ausser Zweifei gesteht ist,
beweist, dass die Grundrisse des Szenengebäudes von Ivanoff Mon. deii'tnst.
Vt Taf. XVI und Schiitbach a. a. 0. Taf. 2 nicht richtig sein koennen. Die bei-
den Fiügei müssen weiter nach Süden vorgesprungen sein ais jene angenommen
haben. Auch ist bei den Tastungen, weiche die archäoiogische Geseiischaft vor
dem oestiichen Fiügei hat machen iassen, eine Rinne zur Abführung des Regen-
wassers zum Vorschein gekommen, weiche mit der Ausscnseite der Grundmauer
A A unseres Fianes in einer Fiucht iiegt und sich unzweifeihaft längs der Halte
hin fortsetzte.
 
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