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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Graef, Botho: Die Gruppe der Tyrannenmörder und stilistisch verwandte Werke in Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0029

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DIE GRUPPE DER TYRANNENMOERDER 19

XIII S. 226, in welchem die Thatsache, dass der Kopf auf den
Bruch des Halses genau aufpasst mit ausreichender Deutlich-
keit ausgesprochen ist. Trotzdem hat man versucht mit ästhe-
tischen Gründen diese Thatsache za bezweifeln 1 ; es sei darum
hier noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass, so
lange der Kopf noch nicht durch einen eisernen Stift mit dem
Hals verbunden war, es Jedem frei stand, sich ausser durch
das Auge auch durch das Gefühl davon zu überzeugen, dass
die Bruchflächen im Inneren ganz genau auf einander passten 2;
wenn man den Kopf auf dem Halse hin und her bewegte, so
fand man eine Lage und nur diese eine, in welcher plötzlich
die Möglichkeit der Bewegung aufhörte und der Kopf fest auf
dem Halse aufsass; diese Lage ist zugleich diejenige, in der
sich alle Formen in natürlichem Fluss über den etwas ausge-
brochenen Rand fortsetzen3.

Die Yenvandtschaft des Körpers mit dem des Harmodios hat
bereits Furtwängler in eingehender stilistischer Analyse des-
selben ausgesprochen (Athen. Mitth. Y S. 34); um so befrem-
dender war es, dass er ihm einen im Typus so sehr verschiede-
nen Kopf aufsetzen konnte. Die kunstgeschichtliche Stellung
des Kopfes ist angedeutet von Wolters in dem oben erwähnten
Fundbericht. Beziehungen zum Harmodios, auch im Kopf,

Brustwarzenabstand.0,155

Halsgrube — Unterrand der Brust.0,124

Nabel — do .0,15

Abstand der Darmbeinslachei.0,15

Dünnste Taillendicke am Nabel.0,15

1 Vgl. Lechat Bull. Hell. 1888 S. 435. Sculptures du musee de VAcropole
Nr. 216.

2 Vgl. auch Journal of Hellenie studies X S. 263.

3 Wenn Sophulis, der die Thatsache des Aufpassens als solche anerkennt,
doch für die äppovixl] evotr)? jenes früheren Versuches eintritt (a. a. O. S. 85),
so sei daran erinnert, dass gerade wegen des starken Missverhältnisses jene
Zusammenfügung früher verurteilt wurde (vgl. Athen. Mitth. XI S. 360), und
dies Missverhältniss hat in einer gewissen Entfernung stets gewirkt. Den
trügerischen Schein der Zusammengehörigkeit ergaben immer nur Einzel-
beobacht.ungen, die man in einer Nähe anstellen musste, in welcher das
Ganze nicht mehr wirkte,
 
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