Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

DOI Heft:
[Heft 1]
DOI Artikel:
Heberdey, Rudolf: Zur Statue des Antenor
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0138

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
128

ZUR STATUE DES ANTENOR

gefunden hätten, Übereinstimmung in der Dicke der Plinthe
und Tiefe des Einsatzloches nachweisbar in mehreren Fällen
nicht vorhanden sei. Auch die gleiche Grösse der vertikalen
Dübellöcher sei belanglos, da dieselbe überhaupt kaum gros-
sem Wechsel unterworfen sein könne. Die Stellung der bei-
den Löcher hingegen spreche geradezu gegen die Zusammen-
gehörigkeit : stelle man nämlich im Gipsabgüsse das Fusstück
so in den Basisausschnitt, dass die beiden Löcher [a und b)genau
übereinander zu stehen kämen, und ein Dübel durch beide ge-
steckt werden könne, so ergehe sich, dass für Füsse von einer
Länge, wie sie die Dimensionen der Statue verlangen, kein Raum
sei. So sei denn auch thatsächlich bei der Aufstellung der Statue
im Akropolismuseum die Plinthe um 1,5 Zoll weiter nach rück-
wärts geschoben worden, als die beiden Dübellöcher gestatte-
ten. Demnach könne die Zusammengehörigkeit von Basis und
Statue nicht länger als sicher hingestellt werden: für geradezu
unmöglich wolle er sie damit allerdings noch nicht erklären.

Man sieht, dass das Hauptgewicht auf dem letzten Punkte
liegt: die ganze Argumentation aber ruht auf einer Voraus-
setzung , dass nämlich die beiden vertikalen Löcher in der
That zur Aufnahme eines gemeinsamen, sie untereinander und
mit dem Schafte verbindenden Dübels bestimmt waren. An
der Richtigkeit der Beobachtung bezüglich der Füsse kann ein
Zweifel nicht obwalten: stellt sich auch diese Voraussetzung
als begründet heraus, so kann fernerhin von Zusammengehö-
rigkeit der Statue und der Basis nicht die Rede sein.

Jene Voraussetzung lässt sich aber aus technischen Gründen
als unzutreffend nachweisen. War ein solcher Dübel vorhan-
den, so konnte er nur den Zweck haben, eine feste Verbindung
zwischen Statue, Basisplatte und Schaft herzustellen. Nun ist
erstens, wie der Längschnitt Fig. 2 zeigt, das Stück desselben,
welches in der Statue Platz finden könnte, kaum 4 cm lang,
zudem an der schwächsten Stelle der Plinthe angebracht; ein
Stück Eisen oder Bronze von 1,5 cm Dicke und 4 cm Länge
konnte unmöglich einer Statue von über Lehensgrösse irgend-
 
Annotationen