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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

DOI issue:
[Heft 4]
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Dörpfeld, Wilhelm: Der Alte Athena-Tempel auf der Akropolis, 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0435

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DER ALTE ATHENA - TEMPEL AUF DER AKROPOLIS

425

Erachtens nur darin, dass man ein neues Dach auf den Tem-
pel setzte, neueThüren anfertigte, die beschädigten Stellen der
Wände und Säulen reparirte und vielleicht den ganzen Bau
von Neuem verputzte oder auch nur bemalte. Es wäre zu
mühsam gewesen, erst die Quadermauern abzubrechen und
dann neben denselben neue Mauern zu errichten. Wenn letz-
teres trotzdem geschehen wäre, so hätten überdies bei den
jetzigen Ausgrabungen die Fundamente der neuen Mauern zum
Vorschein kommen müssen, was nicht geschehen ist.

Wurde der Tempel nach den Perserkriegen wiederherge-
stellt, so behielt er auch seinen alten Grundplan bei. Nur die
äussere Säulenhalle scheint damals mit Rücksicht auf den ge-
planten grossen Tempel als überflüssig fortgefallen zu sein;
jedoch ist es nicht unmöglich, dass sie zunächst wiederher-
gestellt wurde und erst bei Erbauung des Erechtheion in Weg-
fall kam.

Welchen Namen führte der wiederhergestellte Tempel im
5. Jahrhundert? In längerer Ausführung (oben XII S. 42 und
194) hatte ich zu beweisen gesucht, dass er im Gegensätze zu
dem grossen neuen Bau ‘ alter Athena-Tempel’ genannt wor-
den sei, und zwar amtlich 6 ap^aio? vsw?, im Volksmunde 6
TicöXaiot; veuc. Während E. Petersen (oben XII S. 65) diesem
Resultate widersprach, nimmt jetzt Lölling (S. 643) meine
Auffassung; mit dem einzigen Unterschiede an. dass er zwar den
in den Inschriften C. I. A. I 93 und II 464 vorkommenden
äp^ocio? veco? mit unserem Tempel identificirt, unter dem in den
Übergabe-Urkunden (C. I. A. II 733 und 758) genannten
äp^atoc; vsw? aber den alten Tempel der Artemis in Brauron
versteht. Obwohl ich die letztere Ansicht nicht teile, verzichte
ich darauf, diese Frage hier zu behandeln, weil ihre Entschei-
dung für unsere Untersuchung gleichgültig ist. Ich begnüge
mich zu constatiren, dass Lölling für das 5. und 4. Jahrhun-
dert die Namen otp^aio? veüx; und KCLkcabc, vs«? für den alten
Tempel billigt.

Neben diesen Benennungen soll der Tempel aber seinen
früheren Namen Ilekatompedon noch beibehalten haben; es
 
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