Pythagoras, so wie spater Eudoxus und Plato, holen
von daher ihre physischen, mathematischen, astronomischen,
philosophischen und politischen Kenntnisse, um die bürgerli-
chen Einrichtungen unter den griechischen Völkern zu vervoll-
kommnen. Gesandtschaften, wie die der Elcer, wenden
sich an die Aegypter, um von ihnen zu hören: wie sie
die olympischen Spiele zweckmäßiger einrichten möchten. Die
Könige, wie Psammetichus mit den Athenern und andern
Griechen, und wie Amasis mit Polycratcö, treten zusam-
men in Bünvniß und Briefwechsel. Sie senden den Am-
phictyonen Beiträge zum Wicdererbau ihres gemeinsamen
Heiligthums zu Delphi, und Weihgeschcnke an die Gottheiten
anderer griechischen Städte. Amasis schickt eine vergoldete
Statue der Minerva und sein eigenes Bildniß in Mahlcrei
nach Cyrene, und seine Gemahlin, eine Eingcborne dieser
Stadt, eben dahin eine Statue der Venus. In den Tem-
pel der Minerva zu Hindus schenkte derselbe König zwei Sta-
tuen in Stein, und einen aus Leinwand sehr künstlich ver-
fertigten Harnisch, in das Heiligthum der Juno zu Samos
aber sein eigenes Bildniß doppelt auf Holz. So verhielt sich
der Verkehr der Griechen mit den Aegyptern unter den sechs
letzten National-Königen von Psammetichus bis auf den
Eroberer Cambyses (von Ol. 31. bis Ol. 63.).
§. 7. Wir wenden uns nun zu der Kunst der Griechen.
Wir haben in einer Folge von Aufsätzen, welche das Mate-
rial, die Technik und den Ursprung der verschiedenen Kunst-
zweige bei den Griechen betreffen, gezeigt, daß ein Kunst-
zustand in Griechenland vor dem Zeitalter des Psammetichus
nicht anzunehmen fty. Ein Kunstzustand ist nämlich nur
bei einem Volke vorhanden, wenn lange und anhaltende
Uebungen, mancherlei Erfahrungen, und eine Reihe von
Meistern die Kunst durch namhafte Werke einheimisch gemacht
haben.
Aber was zur Zeit des Psammetichus in Griechenland
noch nicht war, das entsteht jetzt gleichsam wie auf einen
Zauberschlag. Ucberall regt sich der griechische Geist; und
wenn früher bloß kühne Abentheuer, und die Gesänge der
von daher ihre physischen, mathematischen, astronomischen,
philosophischen und politischen Kenntnisse, um die bürgerli-
chen Einrichtungen unter den griechischen Völkern zu vervoll-
kommnen. Gesandtschaften, wie die der Elcer, wenden
sich an die Aegypter, um von ihnen zu hören: wie sie
die olympischen Spiele zweckmäßiger einrichten möchten. Die
Könige, wie Psammetichus mit den Athenern und andern
Griechen, und wie Amasis mit Polycratcö, treten zusam-
men in Bünvniß und Briefwechsel. Sie senden den Am-
phictyonen Beiträge zum Wicdererbau ihres gemeinsamen
Heiligthums zu Delphi, und Weihgeschcnke an die Gottheiten
anderer griechischen Städte. Amasis schickt eine vergoldete
Statue der Minerva und sein eigenes Bildniß in Mahlcrei
nach Cyrene, und seine Gemahlin, eine Eingcborne dieser
Stadt, eben dahin eine Statue der Venus. In den Tem-
pel der Minerva zu Hindus schenkte derselbe König zwei Sta-
tuen in Stein, und einen aus Leinwand sehr künstlich ver-
fertigten Harnisch, in das Heiligthum der Juno zu Samos
aber sein eigenes Bildniß doppelt auf Holz. So verhielt sich
der Verkehr der Griechen mit den Aegyptern unter den sechs
letzten National-Königen von Psammetichus bis auf den
Eroberer Cambyses (von Ol. 31. bis Ol. 63.).
§. 7. Wir wenden uns nun zu der Kunst der Griechen.
Wir haben in einer Folge von Aufsätzen, welche das Mate-
rial, die Technik und den Ursprung der verschiedenen Kunst-
zweige bei den Griechen betreffen, gezeigt, daß ein Kunst-
zustand in Griechenland vor dem Zeitalter des Psammetichus
nicht anzunehmen fty. Ein Kunstzustand ist nämlich nur
bei einem Volke vorhanden, wenn lange und anhaltende
Uebungen, mancherlei Erfahrungen, und eine Reihe von
Meistern die Kunst durch namhafte Werke einheimisch gemacht
haben.
Aber was zur Zeit des Psammetichus in Griechenland
noch nicht war, das entsteht jetzt gleichsam wie auf einen
Zauberschlag. Ucberall regt sich der griechische Geist; und
wenn früher bloß kühne Abentheuer, und die Gesänge der