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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Domaszewski, Alfred von; Hauser, Alois; Schneider, Robert von: Ausgrabungen in Carnuntum, [6]: 1885
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0034
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worden, und zwar auch hier, wie ausdrücklich bezeugt ist, über
Vorschlag des Statthalters 17). Es ist daher verständlich, dass ein
centurio legionarius sich als candidatus eines Consulars, also seines
ehemaligen Statthalters bezeichnet, Bull. d. Com. mun. 1881 p. 15:
Tit(ov) ATX(iov) Ncuß(iov) 'Avtüjviov Xeßfipov töv XauirpOTaiov uttocti-
kov, töv euepYexriv, 3lou\ioi MouXiavöc; <pp(ouuevTdpioc;) OuaXevxewoc;
(eKaTOvrapxoc;) \eYi(wvoc;) Kavöibdtoi auioö 18). Die candidati werden
daher als die vom Statthalter zur Beförderung zum Centurionat
als qualificiert bezeichneten principales aufzufassen sein. Dann
aber wäre in unserer Inschrift — die Beziehung auf einen militä-
rischen Grad vorausgesetzt19) — candidatus unmittelbar mit optio
zu verbinden, und wir haben, wie in der oben angeführten Inschrift
einen decurio candidatus, so hier einen optio candidatus zu erkennen.
Wenn in einer Inschrift unter den Mitgliedern eines Veteranen-
collegiums drei sich als ex candidato bezeichnen, so geht hieraus
hervor, dass jene Aufnahme in die Expectantenliste noch keinen
nothwendigen Anspruch auf Beförderung gab20). Fassen wir can-

factus mag, equitum, positus hic. C. I. L. VI, 3603: Jul. Crescens ex leg. VII Gl.
ordinatus 1 in leg. Uli Scyth. C. I. L. VIII, 702: Julius Pro[bi]nus obiit in Gallia
morte; — la[te\ribus Germaniae meruit specul[a]t. et cornicul[ari]u[s] legionis. Initium
vitis vitae fuit finis. C. I. L. VIII, 2848: L. Cornelio Gatoni 1 leg. III Aug. qui
et caligatus stip. XIIII. (Denn ich glaube, dass caligatus hier nicht als Cognomen
verstanden werden darf. Vgl. C. I. L. VIII, 2554 6 22). Bramb. 1559: G ...
Titi [7] leg. ex cor. 1752: P. Ferrasiu? Gl. Avitus Savaria 7 [l]eg. VIII Aug. p.
f. Co. ex aquilifero leg. I adiutricis, Ephem. epigr. II, 704: 1 leg. VI Ferrat. qui
est prob, in leg. II A. Boissieu, I. L. p. 300: [1 legionis I Mi]nerviae, qui militavit
1 ann. VII ex cornucl. Rh. I. B. 60 S. 52: G Valeri Quirina Titus 7 legionis ex
corniculario cos.

17) C. I. L. VIII, 217: militavit L annis, IV in leg. III A[ug.] librar., tesser.,
optio, signifer, /actus ex suffragio leg. [Aug. pr. pr.] 7 militavit 1 leg. H Ital. Denn so
ist nach Analogie der Inschrift Ephem. epigr. V, 1043 (vgl. Anm. 14) zu ergänzen.

18) Der frumentarius als candidatus bestätigt nur diese Auffassung. Der
numerus der frumentarii ist zwar in Rom stationirt, wird aber aus Soldaten der
Legionen gebildet (vgl. meine Auseinandersetzung in Marquardt Staatsverw. II2
S. 491 ff.). Es ist daher ganz entsprechend, dass der Statthalter die für diesen
Dienst geeigneten Leute namhaft machte, wenn auch die Ernennung sicher vom
Kaiser geschah.

19) Ich glaube nicht, dass numini mit candidatus zu verbinden ist; die Wie-
derholung scheint mir durch die Einführung des zweiten Dedicanten veranlasst.

50) C. I. L. VIII, 2618. Dass eine solche Einreibung unter die Expectanten that-
sächlich stattfand, zeigen auch C. I. L. V, 6423: Gaecili Valentini opt(ionis) spei leg.
XIII [G.], qui vixit annis X Villi menses III dies XVIII. C. I. L. III, 3445: L. Sep-
t{imius) Constantinus optio spei leg, II adi. p.f. Antoninianae. Dass diese Hoffnung nicht
immer verwirklicht wurde, ergibt sich aus C. I. L. VIII, 2554: Pro salute Augg.
 
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