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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Domaszewski, Alfred von; Hauser, Alois; Schneider, Robert von: Ausgrabungen in Carnuntum, [6]: 1885
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0038
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C A L A Gv R k.
5 E Q_- LEG- Xl C $ SIC

7 V I N D I C I S
A N • XXX s1> IX
H- S- E- T • F • I

H • F • C

C{aius) Valerius C(ai) /(ilius) Gal{eria) Proculus Calagurri
eq(ues) leg(ionis) XI Cilaudiae) \jpiae\ f(idelis) (centuria) Vindicis
an(norum) XXX stip(endiorum) IX h(ic) s(itus) e(st) t(estamento) fiierl)
i(ussit), h(eres) f(aciendum) c(uravit).°

Ziegel mit dem Stempel der legio XI C(laudid) p(ia) f(idelis)t
welche in dem Standlager Brigetio zu Tage gekommen sind, hatten
bereits früher gezeigt, dass diese Legion vorübergehend in Ober-
pannonien stationirt war1). Es scheint unbedenklich, dieses Zeugniss
mit unserer Inschrift zu combiniren, um so eine nähere Bestimmung
des Zeitpunktes zu gewinnen, in welchem die legio XL Claudia dem
Heere von Oberpannonien angehörte. Die Eeihenfolge der wech-
selnden Standquartiere dieser Legion ist im wesentlichen gesichert.
Sie stand von Augustus bis auf Vespasian in Dalmatien und gieng
von hier nach Obergermanien, wo ihrer noch unter Trajan auf einer
Inschrift Erwähnung geschieht; seit Antoninus Pius endlich ist sie
in Moesia inferior nachweisbar2). Da Valerius Proculus aus Cala-
gurris in Hispania Tarraconensis stammt3), so muss er ins Heer
eingetreten sein vor Hadrians grosser Reform der Aushebungs-
ordnung, nach welcher die Legionen sich aus den Provinzen er-
gänzen, in welchen sie stationirt sind4). Berücksichtigt man ferner,
dass das Lager von Brigetio nicht vor Trajan errichtet worden5),
so ergibt sich als angemessenste Datirung unserer Inschrift der
Anfang des zweiten Jahrhunderts. Vielleicht ist das Auftreten der

*) Ephem. epigr. II, 921.

2) Vgl. hierüber Mommsen im CIL. III p. 280 uud Ephem. epigr. IV

p. 528.

3) Die Galeria ist auch sonst als die Tribus von Calagurris nachweisbar;
vgl. W. Kubitschek De Romanarum tribuum origine ac propagatione p. 168.

4) Vgl. Mommsen im Hermes XIX S. 21.

5) Vgl. Mommsen C. I. L. III p. 539.
 
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