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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Jireček, Konstantin: Archäologische Fragmente aus Bulgarien, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0094
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angeblich nordöstlich von Avret-Hissar auf dem Berge Karadagh^
Silbergruben, deren Lage wohl dem von Herodot (V, 17) erwähnten
ue'xaMov am Berge Dysoros entspricht, aus dem König Alexan-
dros L, des Amyntas Sohn, täglich ein TaXaviov appjpiou gewonnen
haben soll. Näheres ist mir leider nicht bekannt. Man erzählt
auch von Silberminen bei Ochrid oder in der Dibra, doch
ohne Angabe einer Localität65).

Doch kehren wir zurück zu der Eisenindustrie. Die vierte
Gruppe umfasst die Nordseite des westlichen und des centralen
Theiles der Balkankette. Das Gebiet derselben beginnt schon in
der Timoklandschaft, wo sich westlich von Zajcar (bei L u k o v o,
Jablanica, Valakonje u. s. w.) in dem langen Thale der
Crna Reka zahlreiche Spuren alter Silber-, Blei- und Eisenwerke
mit Stollen, Schmelzöfen und Schlacken vorfinden, nebst vielen
noch vor Kurzem betriebenen Goldwäschereien üü). Das alte'Apyev-
T&peq (wohl aus der Localform Argentariis), dessen Befesti-
gungen Kaiser Justinian erneuern Hess, ist hieher zu versetzen;
Procopius (de aedif. p. 285, 15) nennt es in dieser Gegend unter den
Castellen der Provinz Dada ripensis, in dem Bezirke der Stadt
Aquae (Prahovo an der Donau), in der Nähe von Timathochium
und Timaciolum. Weiter gegen Osten gab es Eisenwerke bei dem
Städtchen Ö i p 6 r o v c i auf der Nordseite des Balkans von Ber-
kovica im Quellgebiet des Ogost, sowie bei dem nahen Dorfe Z e-
lezna, in Verbindung mit reichen Silber- und Bleigruben, auch
dem Hadzi Chalfa bekannt als die Silberminen von „Kirus" (lies:
Kiprus) bei Berkovica; dieselben gingen 1688 ein, als die (katho-
lischen) Einwohner bei Annäherung der österreichischen Truppen
einen Aufstand versuchten und in Folge dessen in die Walachei
und nach Siebenbürgen fliehen mussten. Gegen Nordwest reichte
dieses Minengebiet bis zu dem Dorf G o r n i L o m an den Lom-
quellen, wo gleichfalls Stollen und Schlacken vorhanden sind. Auf
der entgegengesetzten Südseite der Gebirgskette fand man Eisen-
schlacken bei Senokos in der Landschaft Visok. Alte, erst in
unserem Jahrhundert eingegangene Eisen- und Bleiglanzgruben gab
es bei der Stadt E t r o p o 1. Ein altes Eisenbergwerk liegt im

65) Auf das Bergwerk am Karadagh bezieht sich wohl die Angabe Boue's,
bei Ostromdscha (der türk. Name für Strumica) gebe es Kupfer- und Silberminen
(Turquie cVEurope I, 378). — Mines argentiferes prh d'Oclirida auch bei Boue ib.

66) Milicevic, Kneäevina Srbija, Belgrad 1876, S. 877 (serb.).
 
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