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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Jireček, Konstantin: Archäologische Fragmente aus Bulgarien, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0095
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Balkan von Trojan an den Quellen des Schwarzen Osem67). In
allen diesen Eisenwerken des Balkans wurde indessen das Material
nicht durch Waschen, sondern durch trockene Grubenarbeit zu
Tage gefördert68).

Das fünfte Eisengebiet lag endlich an der Pontusküste. Der
Hauptort war das Dorf M a 1 k i S a m o k o v (Klein-S.); jetzt auf
türkischem Boden in der Nähe des Meeres (zwischen Iniada und
Kyrkklisse). Noch im 17. Jahrhundert lieferte dieses pontische
Samokov Eisen für die türkischen Arsenale69). Der Magneteisen-
sand wurde dort in der erwähnten Weise gewaschen, der Betrieb
ist aber in unserer Zeit eingegangen. Spuren uralter Bergwerke
befinden sich auch in der Umgebung von J a m b o 1, dem alten
Cabyle, sowie in der Nachbarschaft des römischen Deultum,
deren Alterthümer ich noch ausführlich besprechen werde.

III. Römische Strassen

Von den römischen Heerstrassen auf dem Boden Bulgariens
ist besonders bemerkenswerth die grosse Route von Sirmium über
Serdica nach Byzanz, deren festes Gefüge in unbebauten Gegenden
noch immer klar hervortritt; in den Umgebungen grösserer Städte
und in dichter bevölkerten Landschaften werden die Reste derselben
allerdings in neuerer Zeit meist als Steinbruch ausgebeutet und
dadurch rasch zerstört. Die folgenden Bemerkungen können als
Nachtrag oder Berichtigung meiner vor neun Jahren über diese
alte Verkehrslinie veröffentlichten Studie gelten70).

Zwischen Nis und der bulgarischen Grenze kommt der so-
genannte Latinski put (Lateinerweg) besonders in dem Gebirge
zwischen Naissus und Remesiana (Bela Palanka) zum Vorschein,
südlich von der jetzigen Chaussee bei dem Dorfe Do nj a S tu den a,
wo sich neben der Römerstrasse auch die Substructionen einer

67) Bulgarisch heisst der alte Asemus Osem (masc.), nicht Osnia (fem.),
wie man auf den Karten liest.

68) Ueber die Erzlager des Balkans vgl. die Abhandlungen von Zlatarski in
der Ztschr. der bulg. lit. Gesellsch. 1882—4, Heft II. IV. VI. X (bulg.). — Auffällig

v

ist der Dorfname Zelezna (zelSzo, Eisen) in den Bezirken von Teteven und Trojan.

69) Marsigli, Stato militare delV imperio ottomano, Amsterdam 1732 p. 56,
151 (Samacow nel Mar Nero).

70) Dr. Const. Jirecek, Die Heerstrasse von Belgrad nach Constantinopel und
die Balkanpässe. Prag 1877, 8. 172 S.
 
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