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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

DOI Artikel:
Jireček, Konstantin: Archäologische Fragmente aus Bulgarien, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0143
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Wasserleitung angeblich türkischen Ursprungs in die Stadt ein-
tritt, bemerkte ich bei einem Brunnen zwei dicke glatte Säulen
antiken Ursprungs. Auf den türkischen Friedhöfen auf der Nord-
ostseite, gegen die Weingärten zu, legte man zwischen zahlreichen
behauenen Quadern, die jetzt als Grabsteine dienen, unlängst einen
glänzend weissen ^Marmorstein bloss, 1*4 h., 0*52 br., ausgezeichnet
erhalten, mit folgender Inschrift in regelmässiger, 4 Cm. hoher
Schrift:

AYPHPAKAIANOS AöpföXios) cHpciK\iavö<;

ZWNKAIcDPONWN £UJV KCU (DpOVUJV

TOY2 ANAPIANTA2 TOUCJ dvÖpldVTO«;

ANEZTH2ENEAY dveCTTnCTeV 60OJ-

5 TOYKAITK TYNAIKoS TOU KCU Tf)£ fllVCUKÖ«;

ziamapkhs ZiajudpKriq.

Ein anderer, etwas beschädigter Stein ebendaselbst, 026 h.,
0*21 br., hat folgende Aufschrift (Copie des Herrn Bürgermeisters
K. Ikonomov) 2):

AEPIANO^EPKEKAAYNENO Nl EPA
O IK O N

A Y E N4 t XIN n A N n to E A N E 0 PK A

nAi2AnoMNAPiozrETPAr^ipriMH<:

5 eytyxwi

In die Gegend von Jambol gehört das alte Cabyle, das
nach der Tab. Peut. 52 röm. Meilen von Beroe und nach dem
Itinerarium Antonini 79 von Hadrianopolis entfernt war, überdies
nach Harpocration irpöc; tuj TdSqj (statt Töv£uj) Troxajuuj Korrd uetfov
Tflq OpotKn^ lag. Strabo (VII p. 320) und Stephanos von Byzanz
schreiben den Namen KaXußn und bezeichnen den Ort als eine
makedonische Colonie, ersterer als eine Verbrecher- und Bergwerks-

2) Die Inschrift ist jetzt auch in der Anm. 4 angeführten Schrift von Skorpil
S. 83 herausgegeben mit folgendem Text: AEPIANO<t>EBKEKAAYNENONnTHPA
OIKON || AYTANTHTXINnANnTOEANEGHKA nAIZAHOAINAniOZITTPANEIBOIOJK

eytyxh. [Wohl 'Aepi övoqpepfw], K€Ka\u[|u|u]evov [r\ ujepqi oikov

öu[a]dvTnTOv, [k]dviTTo(u)aav eGnica

Treue; 'AiroXivaptoc; TTerpav e[k] cPuü|Lin[<;.
In KduiTTOuaav (freilich befremdlich statt Kduipaoav) liegt ein von der Rennbahn
entlehntes Bild. Vgl. Nauck zu Oed. Col. 91. V. 1 scheint eher ein prosodisch
fehlerhafter Hexameter sein zu sollen, als ein akatalektischer anapästischer Tri-
meter, 2 und 3 entziehen sich einer genaueren Bestimmung. Th. Gomperz.]
 
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