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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Jireček, Konstantin: Archäologische Fragmente aus Bulgarien, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0186
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16. und 17. Jahrhundert (darin erwähnt die hiesigen Archonten-
familien der KavTaKOu£r)VOi und KaTnraboÖKa), und eine Grabschrift
aus dem Jahre 1441 (6950), also aus den letzten Jahren des byzan-
tinischen Reiches, in der Kirche 'AvdXrppic; auf einer 1 "93 1., 0'92 br.
Marmorplatte im Fussboden vor dem Altare, mit 6 Cm. hohen
Buchstaben 35).

Die Aussicht aus der meerumschlungenen Stadt auf das Fest-
land ist durch die Abwechslung verschiedener Farben sehr male-
risch. Jenseits des tiefblauen Meeresspiegels sieht man am Strande
eine Reihe blendend weisser, vegetationsloser Sandhügel von be-
deutender Höhe und Ausdehnung aus ganz feinem beweglichem
Meeressand \ dahinter liegen die hellgrünen Weinberge der Mesem-
brioten bei dem Landungsplatze (ohne Häuser) Ayia "Avva und dem
kleinen Dorfe (42 Häuser, Griechen) "Ayioc; BXdaioc; (türk. Kücük
Monastir), wo sich im 14 Jahrhundert ein Kloster des hl. Blasius
befand (Acta patr. II. 37), überragt von den Wäldern des kaum
500 M. hohen „Emine-Balkan", in denen sich die gelben Saaten des
St. Eliasberges und die Windmühlen des griechischen Dorfes E'mon
am steilen äussersten Cap des Haemusgebirges bemerkbar machen.
Zahlreiche Reste von Klöstern und Capellen zeugen von den Ere-
miten, die im Mittelalter auf diesen Höhen bis zur damaligen Burg
Emmona zu hausen pflegten. Südwärts sieht man bis über Sozo-
polis hinaus. Einige historisch denkwürdige Stellen liegen näher
bei der Stadt. Am Westende des Isthmus stehen zwei Schöpf-
brunnen, welche die sonst nur mit Cisternen und schlechten Quellen
versehene Stadt mit Trinkwasser versorgen. Im Mittelalter ging es
den Mesembrioten nicht anders; nach Kantakuzenos' Beschreibung
ubpeuovTO ou ttoXu coroOev ifjc; TroXeOuc; ek tivoc; Trrpffjc;, ausser bei
Belagerungen, wo sie tok; evbov übacfiv exp^vio > öXiYOig xe kou
cpauXoic; oöaiv. Zwischen der Stadt und dem Balkan mündet ein
Bach, jetzt Hadzi Dere genannt, welcher an der Mündung einen
grossen, mit Schilf überwachsenen Sumpf, Xiuvn. Kapbi^ genannt,

35) Zu lesen: f '€Koifir]0r| r\ 5o0\a toö Oeoü Mar9a'iaa KaraKouSivr] TTa?\.cuoAo-
Yiva exout; s'-ou Tr'-ov v'-ou firjvl Noe^(ßpiw) [^v&](iktiujvoc;) e' f (6950 ind. V -
1. Sept. 1441 bis 1. Sept. 1442). Vgl. einen Ar|urjTpioc; TTaXaioXÖTOc; 6 KavTCtKouZjivöc;,
e£a5e\(po<; des Kaisers Joannes VIII. 1442, Acta graeca III. 215; nicht zu verwechseln
mit des Kaisers Bruder Demetrios , der eben zu derselben Zeit sich in Mesembria
als Usurpator behauptete und den dort im Jänner 6950 (1442) Phrantzes (Chronicon
malus p. 194) als Gesandter des Kaisers aufsuchte.
 
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