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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 15.1899

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8. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.25929#0096
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Einzelwohnhaus in Paris.

Aus genanntem Grunde sind auch die rückspringenden
Fassadenteile möglichst einfach in der architektonischen Durch-
bildung behandelt.

Tafel 64. Rathaus in Luzern; aufgenommen von O. Schmid
in Zürich. — 2. Südfassade.

(Siehe auch Tafel 56.)

Textblatt. Thor des Palazzo Non finito (Bern. Buontalenti
1592) in Florenz; aufgenommen von Architekt Aug. Nopper
in München.

Textblatt. Kamin mit Marmorplatte; ausgeführt von Paul
Stotz, kunstgewerbliche Werkstätte in Stuttgart.

Textblatt. Einzelwohnhaus in Paiis.

Im Stile vom Ende des fünfzehnten Jahrhunderts, als Woh-
nung eines Junggesellen erbaut, ist die Einrichtung dieses Hauses
doch so getroffen, dass es auch für eine Familie benutzbar wäre.
Auf Konstruktion und Ausstattung ist grosse Sorgfalt verwendet.

Im Untergeschoss sind Küche und Wirtschaftsräume, sowie
eine Centralheizung untergebracht. Das Erdgeschoss enthält:
Vestibül, Salon, Speisezimmer und Anrichte; das erste Ober-

geschoss: Lesezimmer, Schlafzimmer, Ankleideraum und Bad.
Im zweiten Stock sind zwei Gastzimmer, im dritten ein photo-
graphisches Atelier nebst Räumen für die Dienerschaft unter-
gebracht. Die Baukosten betragen ca. in 000 Frcs.

L i 11 e r a t u r.

Skizzen. Architektonische und dekorative Studien und Entwürfe von
Otto Rieth. Vierte Folge. 30 Blatt Handzeichnungen in Lichtdruck,
hierunter vier farbige. Leipzig, 1899. Baumgärtners Buchhandlung.

Unter den Fachgenossen, welche bestrebt sind, das architektonische
Schaffen in neue, selbständige Bahnen zu lenken, nimmt Otto Rieth zweifel-
los eine hervorragende Stellung ein. Eine weitere, die oben genannte
vierte Folge seiner Skizzen, von welcher wir unsern Lesern ein Blatt in
dem vorliegenden Heft vor Augen führen, gibt von neuem Zeugnis seiner
gross angelegten Phantasie. Wie in früheren Publikationen sind es wieder
frei gedachte architektonische Vorwürfe mit reicher Beigabe von Plastik,
vereinzelt auch rein figürliche Kompositionen, welche in abwechslungs-
reicher Folge auf den Beschauer eine tiefgehende Wirkung hervorzubringen
imstande sind. Rieths Ideenkreis bewegt sich hauptsächlich auf monu-
mentalem Gebiet, und hier äussert er eine WTucht und Kraft, die ihn fast
einzig in seiner Art erscheinen lässt. Leider werden in unsrer, in der
Hauptsache vom praktischen Bedürfnis beherrschten Zeit wenige Aufgaben
gestellt, welche eine direkte Verwendung der Rietlischen Gedanken zu-
lassen, und so besteht deren Hauptwert in dem Genuss, dem Fluss der
schönen Linien zu folgen, und in der unwillkürlichen Anregung zu ähnlichem
Empfinden und frischem Erfassen der eigenen Arbeit. Von diesem Gesichts-
punkt aus möchten wir das neue Riethsche Werk aufs beste empfehlen.

Grundrisse und Schnitt zum Einzelwohnhaus in Paris.

Für die Redaktion verantwortlich Baurat Carl Weigle in Stuttgart.
 
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