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Bürger-Kasino-Gesellschaft, in die er 1844 eingetreten war, diente ei
besonders eifrig und war lange Jahre hindurch (seit 1854) ihr erster
Vorstand; im Jahre 1896 schuf sie für ihn die Würde eines Ehren--
Präsidenten.
Am 3. Januar starb in Leipzig Geheimerat Dr. OttoKarlowa,
den schon seit einiger Zeit Krankheit gezwungen hatte, seine Vor-
lesungen auszusetzen. Am 11. Januar fand die Trauerfeier in der
Universitätsaula und die Beerdigung des Verstorbenen statt. Choräle,
die der Bachverein sang, eröffneten und schlossen die Feier; auf die
Ansprache des Stadtpfarrers Schwarz folgte die Gedächtnisrede, die
der langjährige Freund des Dahingeschiedenen Geheimerat Dr. Schroe-
der hielt. Er rühmte den Kollegen, der, von Greifswald 1872 hierher
berufen, 31 Jahre lang in unermüdlicher Treue Lehrer des römischen
Rechts gewesen war und sich so mit Heidelberg verwachsen fühlte,
daß er einen Ruf nach Würzburg ausschlug und die ihm so teuer-
gewordene Hochschule trotz gebotener Vorteile nicht verlassen wollte.
Am 5. Februar schied fern von Heidelberg, wo er lange Jahre
(1858—1901) als Buchhändler gewirkt hatte, in Kassel, seiner Ge-
burtsstadt, Georg Weiß aus dem. Leben. Er hatte von 1859 bis
1882 die frühere Universitätsbuchhandlung von Adolf Emmerling
mit seltenem Fleiße und geschäftlicher Gewandtheit geleitet und sich
dann aus den: Sortimentsgeschäft, das er zur Blüte gebracht hatte,
aus das Verlagsgeschäft zurückgezogen; dieses, das hauptsächlich schöne
Literatur (die zahlreichen Werke von Hansjakob und Saar sind z. B.
hier erschienen) und Schulbücher umfaßte, verlegte er 1901 in seine
ursprüngliche Heimat. Er hatte sich in unserer Stadt manchen guten
Freund erworben und auch an öffentlichen Dingen (z. B. dem Kunst-
verein) teilgenommen. Wer ihn kennen lernte, mußte ihn liebge-
winnen und wird ihn in gutem Andenken bewahren.
Am 16. Februar wurde allzufrüh, im kräftigsten Mannesalter
Dr. Walter Gaß, Professor am hiesigen Gymnasium, aus dem
Leben gerissen; der Tod erlöste ihn von schwerem Leiden. Im Jahre
1856 in Greifswald geboren, wo fein Vater eine Professur in der
theologischen Fakultät bekleidete, wurde er durch die Laufbahn seines-
feinsinnigen Vaters zuerst nach Gießen und 1868 nach Heidelberg
 
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