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AUFERSTEHUNG DES AEGYPTISCHEN

ALTERTHUMS.

Ebers, Aegypten. II.

s der Chediw Ismail den Thron beftieg, hatte das viele Jahrhunderte
fchwer vernachläffigte ägyptifche Alterthum längfh von Neuem be-
gonnen, die Aufmerkfamkeit der europäifchen Gelehrten auf fich
zu lenken. Ganz vergcffcn ift es niemals gewefen, denn die Bibel
erinnerte an den Pharao und feinen Hof, die Klaffiker erzählten
von den am Nil errichteten Wundern der Welt, in Rom und
Konftantinopel ftanden auf öffentlichen Plätzen an hervorragenden
Stellen zahlreiche aus ägyptifchen Tempeln entführte Obelisken,
in den Raritätenkabinetten der Fürften und den Glasfehränken
der Bibliotheken wurden kleine Denkmäler, Särge, Mumien und
Papyrusftücke aufbewahrt und gezeigt, welche Pilger, Kaufleute
oder Abenteurer aus dem Morgenland heimgebracht hatten, und
chriftlichc Wallfahrer berichteten fchon in früher Zeit in ihren
Itinerarien von den Wundern, die fie am Nil erblickt hatten. Durch
die römifchc Propaganda ift die koptifche Sprache (Bd. IL, S. 48)
gerettet worden, indem der vielfeitig begabte Jefuit Athanafius
Kircher aus Fulda und andere Gelehrte fie wiffenfehaftlich bear-
beiteten ; zu Rom wurde auch die alte Ueberfetzung der Evangelien
in's Koptifche zuerft gedruckt, und als dann Pococke, Niebuhr und
andere wiffenfehaftlich gebildete Reifende zum Zwecke der For-
fchung den Orient durchwanderten, da erfuhr man in Europa mit

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