Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
20

Die Vorbereitung der Aufmarsch. Transporte.

positionkii vorgesehkiien Abtransport der mobilen Truppen und Feld-
formationen zur Westgrenze. Bereits am 8. Mobilmachungstage (23. Iuli)
waren dic fechtenden Truppen einzelner Armee-Korps marschbereit. Am
26. Iuli meldete die Linien-Kommission für den mittleren Komplex, daß
der letzte Reservcn-Transport befördert sei.

Hicrnrit war die Thätigkeit der drei norddeutschen Linien-Kommissionen
für Mobilmachungs-Transpvrte abgeschlossen, und es erfolgte ihre Auf-
lösung.

Anch in Süddeutschland vollzog sich die Mobilmachung ohne er-
hebliche Störung. In Bayern waren am 25. Iuli sämmtliche Pferde
und Mannschaften bei den Truppentheilen eingetroffen. Mit diesem Tage
stellten die bayerischen Eisenbahnen den Personen- und Güterverkehr ein.
Ein stellenweise cingetretener Wagenmangel wurde durch die bereitwillige
Hülfe der benachbarten Bahnverwaltungen rasch überwunden. Zur gleichen
Zeit waren in Württemberg wie in Baden die Mobilmachungs-
Transporte planmäßig verlaufen.

IV . I>ie Dor-
Lereitung der
Äutmarsch-
Transporte.

Ebenso wie die Mobilinachungsbewegung war der Aufmarsch des
Heeres vom Generalstabe bis in alle Einzelheiten vorbereitet worden.
Hierbei wurden die bei der Dersammlung zum Kriege 1866 gemachten
Erfahrnngen verwerthet. Major v. Brandenstein, der im Frühjahr
1868 zum Chef der damaligen »Eisenbahn-Sektion« ernannt war, ging
mit durchgreifenden neuen Vorschlägen vor, die für die militärische Aus-
nutzung der Eiscnbahnen grundlegend wurden nnd auch heute noch maß-
gebend sind.

Er sah die Eisenbahnen vom Erlaß des Mobilmachungsbefehls ab
lediglich als ein -Kriegsmittel« an, das während der Aufmarschbewegung
ausschließlich der Kriegführnng zu dienen hatte. Daher beanspruchte er
auch die volle Leistnngsfähigkeit des Bahnnetzes bezw. der in das Anf-
marschgebiet führenden Eiseiibahnlinien ausschließlich für die Kriegs-
Transporte.

Bis zum Iahre 1867 galt iioch die Ansicht, daß die Aufmarsch-
Transporte erst nach Abwickelung aller Mobilmachungs-Transporte,
nämlich erst vom 14. Mobilmachungstage ab, beginnen könnten, zumal
die erforderlichen Betriebsmittel nicht früher verfügbar seien. Major
v. Brandcnstein räumte mit dieser Ansicht auf und stellte rechnungs-
mäßig fest, daß zum Transpvrt von 10 norddeutschen Armee-Korps nur
2/5 der verfügbaren Ookomotiven und ^ . der Wagen erforderlich seien,
selbst wenn jeder Wagen nur einmal bcnutzt wurde. Es stand daher
nach sciner Rechnung nichts im Wege, daß diejenigen Truppen, deren
Marschbereitschaft frühzeitig erreicht werden konnte, bereits zur Grenze
 
Annotationen