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Falke, Jakob
Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873 — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.1210#0319
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309

gar in dieser Kunst gesunken, während die Japaner den
Zellenschmelz noch in der alten Art auf Kupfergefässen
und, wie wir gesehen haben, selbst auf Porcellan aus-
üben. Vor allem aber sind es die Indier, welche von
dem transluciden Email zur Verzierung goldener Schmuck-
gegenstände und anderer goldener Geräthe eine höchst
ausgezeichnete und für unsere moderne Kunst sehr
nachahmungswertlie Anwendung machen. Werke dieser
Art von erstem Range sind freilich nicht auf unserer
Ausstellung vorhanden, doch sind immerhin einige
Armbänder und Colliers zu sehen, die uns von der
Art und ihren Vorzügen eine Vorstellung geben.

Von diesen indischen Schmuckgegenständen und
ihrem EmaH könnten wir noch mancherlei lernen, ob-
wohl wir mit Vergnügen constatiren, dass bei dem
modernen Schmuck die Verwendung des Emails und
damit die farbige Erscheinung zunimmt. Wir haben
unter den Franzosen schon der Firma von Pavillie
und Pavi£ gedacht, als derjenigen, welche vorzugsweise
das Email bei Bijouterien in Anwendung bringt; neben
ihr steht Emile Philippe mit antiken, insbesondere auch
ägypiisirenden Motiven und sodann sind es Italiener
wie Castellani, welche bei ihren Goldarbeiten in antiker
Art sich des Emails in der gleichen sparsamen Weise
bedienen, wie es die Alten gethan zu haben scheinen.
Wir können nur wünschen, dass ihr Beispiel Nachfolge
nnde und dazu beitrage, unseren ordinären Schmuck
2U veredeln.
 
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