Fliegende Blätter (102.1895 (Nr. 2579-2604))

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Wie oft, wenn ich vom Jagen kam,

Hat mich der „Tiger" laut gestellt;

Der Müller auf deni Brücklein mich
Begrüßt in seiner kleinen Welt!

Dann saß ich auf der Bank am Haus,
Die Linde spielt' im Abendwind;

Der Müller schmaucht' sein Pfeifchen ans
Und um mich tollt' mein Pathenkind.

Die Waldmühle.

Ein einfach Bild, doch schöner kein's,
Das je ich in der Welt erschaut;

So weltfern und so waldesfrisch,

Bon Abendsegen überthaut!

Und heut' noch, wo die Fremde mich
Mit ihrer weichen Pracht umfangt
Und segenschwer vor's Fenster mir
Die üppig gold'ne Traube hängt —

's ist nicht des Südens Wellenlied,
Dem ich an Bajä's Strand gelauscht;
's ist nicht des Anio Donnerfall,

Der einst in Tibnr niich nmranscht!

's ist ein gar eigen, stilles Lied,

So waldeskräftig, sonnenmild,

Bald fröhlich wie der Mühlenbach,
Wenn er um moos'ge Felsen quillt,

Das Vieh trieb blöckend in den Stall,
Die Gänse schnatterten im Bach;

Und über all dem Frieden zog
Der Waldfalk seiner Beute nach! —

A

Noch heute summt durch meinen Traum
Ein fernes Lied, so leis und lind,

So liebend, wie wenn in den Schlaf
Die Mutter singt ihr krankes Kind!

us der Mappe eines Junggeselle

Und bald wie Waldcsbrauscn ernst,

Dem scheu der Sprung der Rehe lauscht:
Es ist der Heimath Zauberlied,

Das durch die Fichtenkronen rauscht!

Herm. Vogel.

Mutterfreude und