Fliegende Blätter (103.1895 (Nr. 2605-2630))

Triumph.

Dm Glauben längst verlor,
Las ich der lieben Sonne
Mein neu'stes Epos vor.

Und sieh' — die Gute hörte
Mir freudestrahlend zu. . .

Doch — als ich tragisch wurde,
Verbarg sie sich im Nu.

Tief in dem Wolkentuche
Vergrub sie ihr Gesicht —
Schon glaubte ich, es wolle
Auch sie mich hören nicht.

Erst, als die schweren Tropfen
Ich auf der Hand gespürt —r —
Da ahnte ich's: Bei'm Himmel,
Die Sonne war gerührt!

«. q.

P e ch.

„Warum heirathen Sic nicht?" — „Ich bin ein Pechvogel! Wenn
ich einmal ein junges Mädchen anspreche, ist es gewiß schon zwanzig
Jahre verheirathet!"

Ein falscher Gatte.

„Sag' mal, Lconie, sind Deines Mannes herrlich blonde Locken und seine kostbaren Perlenzähne wirklich echt?"
- „Ach, an dem ist nichts echt — weder seine Haare, noch seine Zähne, noch sein Wappen! Nicht einmal seine
riesigen Schulden ivaren echt, die er sich vor unserer Hochzeit von meiner Mutter hat bezahlen lassen!"

Eine sparsame Familie.

Hausherr (zum Dienstmädchen): „Sehen Sie doch 'mal nach, Tinka, was für einen Heidenlärm die neue Partei oben
macht; es ist ja ein Geklapper wie in einer Mühle!" — — Dienstmädchen (nach einigen Minuten zurückkommend): „Ra,