Fliegende Blätter (103.1895 (Nr. 2605-2630))

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Geistesgegenwart.

Nicht so schlimm.

„Hannes, wenn Ihr so weiter trinkt, lebt Ihr nimmer lang! Euer Magen ist schon
ganz verdorben. Euer Herz ist nimmer viel werth, und Nieren und Lunge sind auch schon
kapnt. . !" — „No, no, Herr Dokter — nur kesi Angst! ’§ Leberle isch au' no' da!"

Ein S o n n e »t> l i ck.

Sonne drückt die Sommer-
wölken,

Die leicht sie deckten, sanft zurück
Und sendet in den wald'gen Abhang
Den vollen gluterfüllten Blick.

Sogleich mit wunderbarer Schnelle
Belebt sich Alles in dem Hang,

Und Finken, Meise», Drosseln jubeln
In Zweigen Lieb- und Lobgesang.

Die Turteltauben gurren Wonne,
Der Kuckuck ruft und prophezeit,
Und in dem Gras die kleine Grille
Zirpt trauliche Gcmüthlichkeit.

Die bunte Fliege surrt vergnüglich,
Die Mücke tanzt und singt dabei,
Am wilden Rosenstrauch die Biene
Summt: wie es ihr so wohlig sei.

Doch plötzlich durch den Hellen Jubel
Schießt eine Hummel mit Gebrumm:
Recht ungeschlacht ist all ihr Wesen,
Und barsch und rauh klingt ihr
Gesumm.

Sie sucht nach allen süßen Blüthen
Am sonnig blumenreichen Ort,
Besucht den Kelch der Glockenblume
Und hängt sich ein und brummelt fort.