Wo die Hummeln und die Bienen
Um die Weidenkätzchen summen,
Saß der hochgelahrte Mönch und
Blätterte in alten Schmökern.
Und er las und sann und kaute
Sorgenvoll an seinem Schreibrohr
Und sein Forschen und sein Grübeln
Galt der großen Frauenfrage.
Diese hieß zu jenen Tagen
Etwas anders noch als heute:
Ob der liebe Gott dem Weibe
Eine Seele wie dem Mann gab.
Und dnrch's hohe Bogenfenster
Quoll in Pater Bernhards Zelle
Sonnenschein in breiten Wogen;
Und der süße Duft des Flieders
Und der Glanz und Duft beschwor ihm
Das Gedächtniß seiner Jugend,
Da er noch die Klostermauern
Lediglich von außen ansah.
Indirekt.
A (zu B): „Wenn ich Sie ansehe, muß ich immer an Herrn
Bummel denken! Der ist mir nämlich auch zwanzig Mark schuldig!"
211
Oei[ $d)olüsfiI\et(.
PN
„Du, Otto, wozu sind denn die weißen Hütchen auf den
Telegraphenstangen?"
„Ganz einfach! Damit die Telegramme, wenn's regnet,
sich unterstellen können!" _
Und vor seines Geistes Augen
Stieg holdselig auf ein Traumbild,
Das mit rothen Lippen lachte
Und mit weißen Händen grüßte;
Immer trauter, immer klarer
Ward des holden Bildes Umriß,
Familienbild.
f im grünen Buchenwalde
Liegt ein lang zerfall'nes
Kloster,
Auf dem Hofe wuchert
Unkraut
Zwischen grauen Sand-
stcinfliesen.
In der engen Klosterzelle
Hauste einst hier Pater
Bernhard,
Just, wo ich mich heute sonne
Aus dem umgestürzten Pfeiler.
24*
Um die Weidenkätzchen summen,
Saß der hochgelahrte Mönch und
Blätterte in alten Schmökern.
Und er las und sann und kaute
Sorgenvoll an seinem Schreibrohr
Und sein Forschen und sein Grübeln
Galt der großen Frauenfrage.
Diese hieß zu jenen Tagen
Etwas anders noch als heute:
Ob der liebe Gott dem Weibe
Eine Seele wie dem Mann gab.
Und dnrch's hohe Bogenfenster
Quoll in Pater Bernhards Zelle
Sonnenschein in breiten Wogen;
Und der süße Duft des Flieders
Und der Glanz und Duft beschwor ihm
Das Gedächtniß seiner Jugend,
Da er noch die Klostermauern
Lediglich von außen ansah.
Indirekt.
A (zu B): „Wenn ich Sie ansehe, muß ich immer an Herrn
Bummel denken! Der ist mir nämlich auch zwanzig Mark schuldig!"
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Oei[ $d)olüsfiI\et(.
PN
„Du, Otto, wozu sind denn die weißen Hütchen auf den
Telegraphenstangen?"
„Ganz einfach! Damit die Telegramme, wenn's regnet,
sich unterstellen können!" _
Und vor seines Geistes Augen
Stieg holdselig auf ein Traumbild,
Das mit rothen Lippen lachte
Und mit weißen Händen grüßte;
Immer trauter, immer klarer
Ward des holden Bildes Umriß,
Familienbild.
f im grünen Buchenwalde
Liegt ein lang zerfall'nes
Kloster,
Auf dem Hofe wuchert
Unkraut
Zwischen grauen Sand-
stcinfliesen.
In der engen Klosterzelle
Hauste einst hier Pater
Bernhard,
Just, wo ich mich heute sonne
Aus dem umgestürzten Pfeiler.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Familienbild" "Kinderlogik" "Der Scholastiker"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1895 - 1895
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 103.1895, Nr. 2628, S. 211
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg