ß No ch sch limmer!
Richter: . Ich ersehe aus den Akten, daß Sie schon einmal vor Gericht
standen, weil Sic Ihre Schwiegermutter schlecht behandelt haben! Wurden Sie
bestraft?" — Angeklagter: „Ja — aber nicht vom Gericht!"
Die dummen Stadtleut
„Mir soll no'mal Einer sagen, daß d' Stadtleut' wissen, was f wollen! Z'erscht
mach'n s' da a' Thür her, und nacha ders Kaner 'nein!"
Der Raugras.
,uf des Felsennestes Söller
Saß beim süßen Wein der Rau-
gras —
Hinz bediente ihn, sein Knappe.
Plötzlich rief der: „Ei, da schau', Graf!
Dort ergeht sich Kunigunde,
Blümlein pflückt sie sich im Thau, Graf,
Hurtig lasse sie ergreifen,
Denn ihr Vater ist der Gaugraf,
tltiser Todfeind! Und sie selber
Gab Dir einen Korb — sei schlau, Graf!"
So geschah's; nach kurzer Weile
Stand vor Knnignnd' der Raugras:
„Sieh', Du bist in meinen Händen
Willst Du mein sein?" — „Ach, sv blau,
Graf!
Deine Nase glüht bedenklich
Und Dein dünnes Haar ist grau, Graf!"
„Hah! So werft sie zu den Molchen
In den Kerker!" — „Oh, wie mau, Graf!
Doch den Sinn wird's mir nicht ändern,
Denn ich weiß, worauf ich bau',
Graf!" -
In des nächsten Morgens Frühe
Hörte sehr empört der Raugras,
Kunigunde sei entflohen
Mit dem Knappen Hinz. . . . An, au,
Graf!
Dieser ließ zurück ein Brieflein,
Drinnen stand: „Geehrter Raugras!
Weßhalb ich die Schöne einfing,
Weißt jetzund Du ganz genau, Graf!
Ist Dir's möglich, sei vernünftig
Und mach' unnütz nicht Radau, Gras,
Denn wir Beide sind entflohen
Und Dir sicher aus der Klan', Graf!
Nimm zum Schluß noch einet: Rath an
Für die Zukunft: Oh vertrau', Graf,
Künftig nimmer an Dein Schätzchen
Dem, der selbst sucht eine Frau, Graf!"
H. M.
Ein langer Schluß.
Sie (zu ihrem eben heimgekommenen,
etwas angeheiterten Gatten): „Aber,
Fritz, Du sagtest doch, um 12 Uhr sei
Schluß der Versammlung, mrd jetzt ist
es bereits 4 Uhr!" — Er: „Ja, weißt
Du, liebe Ottilie, wir hatten halt votr
12—4 Uhr Schluß der Versamm-
lung!"
Ein guter Freund.
Richter (zum Bauer): „. . Also der
Wnrzelsepp hat Euch mitgeholfen, beit
Huber zu prügeln?" — Bauer: „Ja,
er war so freundlich!"
Richter: . Ich ersehe aus den Akten, daß Sie schon einmal vor Gericht
standen, weil Sic Ihre Schwiegermutter schlecht behandelt haben! Wurden Sie
bestraft?" — Angeklagter: „Ja — aber nicht vom Gericht!"
Die dummen Stadtleut
„Mir soll no'mal Einer sagen, daß d' Stadtleut' wissen, was f wollen! Z'erscht
mach'n s' da a' Thür her, und nacha ders Kaner 'nein!"
Der Raugras.
,uf des Felsennestes Söller
Saß beim süßen Wein der Rau-
gras —
Hinz bediente ihn, sein Knappe.
Plötzlich rief der: „Ei, da schau', Graf!
Dort ergeht sich Kunigunde,
Blümlein pflückt sie sich im Thau, Graf,
Hurtig lasse sie ergreifen,
Denn ihr Vater ist der Gaugraf,
tltiser Todfeind! Und sie selber
Gab Dir einen Korb — sei schlau, Graf!"
So geschah's; nach kurzer Weile
Stand vor Knnignnd' der Raugras:
„Sieh', Du bist in meinen Händen
Willst Du mein sein?" — „Ach, sv blau,
Graf!
Deine Nase glüht bedenklich
Und Dein dünnes Haar ist grau, Graf!"
„Hah! So werft sie zu den Molchen
In den Kerker!" — „Oh, wie mau, Graf!
Doch den Sinn wird's mir nicht ändern,
Denn ich weiß, worauf ich bau',
Graf!" -
In des nächsten Morgens Frühe
Hörte sehr empört der Raugras,
Kunigunde sei entflohen
Mit dem Knappen Hinz. . . . An, au,
Graf!
Dieser ließ zurück ein Brieflein,
Drinnen stand: „Geehrter Raugras!
Weßhalb ich die Schöne einfing,
Weißt jetzund Du ganz genau, Graf!
Ist Dir's möglich, sei vernünftig
Und mach' unnütz nicht Radau, Gras,
Denn wir Beide sind entflohen
Und Dir sicher aus der Klan', Graf!
Nimm zum Schluß noch einet: Rath an
Für die Zukunft: Oh vertrau', Graf,
Künftig nimmer an Dein Schätzchen
Dem, der selbst sucht eine Frau, Graf!"
H. M.
Ein langer Schluß.
Sie (zu ihrem eben heimgekommenen,
etwas angeheiterten Gatten): „Aber,
Fritz, Du sagtest doch, um 12 Uhr sei
Schluß der Versammlung, mrd jetzt ist
es bereits 4 Uhr!" — Er: „Ja, weißt
Du, liebe Ottilie, wir hatten halt votr
12—4 Uhr Schluß der Versamm-
lung!"
Ein guter Freund.
Richter (zum Bauer): „. . Also der
Wnrzelsepp hat Euch mitgeholfen, beit
Huber zu prügeln?" — Bauer: „Ja,
er war so freundlich!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die dummen Stadtleut'"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 104.1896, Nr. 2631, S. 6
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg