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Im Spiel-Eifer.
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1 , j 'V/",
2.
Trumpf!
-y * ac -
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3.
Der Grenzhase.
■ fül^ ist in meinen Augen eine feststehende Thatsache", bemerkt Professor Kluger-
mann in einer Gesellschaft, „daß Grenzbewohner dadurch, daß sie mit einer anderen
Nation beständig in Berührung kommen, allmählich ein bedeutendes Sprachentalent
erlangen und überhaupt an Intelligenz gewinnen!" — „Da haben Sie sehr recht",
stimmte ihm der Oberförster Knollig bei; „dasselbe trifft aber auch bei den Thieren zu! —
Ich kann Ihnen da einen Vorfall berichten, der mir selber begegnet ist und für dessen
Wahrheit ich persönlich einstehe! — In jüngeren Jahren", so erzählt der Oberförster, „lebte
ich längere Zeit im Elsaß. Eines Tages kam ich während eines Jagdausfluges in die
Der Grenzhase.
Nähe der französischen Grenze und sehe da einen
Hasen sitzen, der mir den Rücken zukehrt; ich
schleiche mich vorsichtig heran, immer näher,
und schon erhebe ich die Flinte zum Schuß
da bemerke ich — und nun staunen Sie, meine
verehrten Herrschaften! — da bemerke ich zu
meiner Ueberraschung, daß der Hase mit der
größten Leichtigkeit — aus dem Deutschen
in's Französische übersetzt!"
e,
Ehemanns Klage.
.^^»ab' oft den Kopf mir zerbrochen,
Wozu sie wohl dichten thnt,
Und fand — aufrichtig gesprochen
Es sei zu gar nichts gut!
An Porto, für ihre Gesänge,
Braucht sie ein Vermögen schier,
Zeit, Federn und Tinte in Menge
Und eine Masse Papier!
Es bringt ihr nicht Ruhm, noch Ehr
Noch Kleingeld zum Hausgebrauch,
Es ärgert die Redakteure
Und ärgert sie selber auch.
Es bringt sogar mich im Stillen
Gar oft in gelinde Wuth-
D'rum sagt mir, um Himmelswillen!
Wozu sie denn dichten thnt?
O. E. Wniüalowicz.
Doppelsinnig.
„Gehst Dir morgen zu Commerzienraths?
Die Töchter spielen sehr hübsch Clavier."
„Ja, sie wollten mich schon neulich mit Liszt
fangen!"
Letzter Moment.
„Meine Herren!", sagte der Maler Lng-
pinsel, „ich habe Ihnen heute eine Photographie
mitgebracht, die eine ergreifende Vorgeschichte
hat. Wie ich einmal mit meinem Hunde
Nero in der Sahara hernmstolpere und ver-
gebens auf eine Fata Morgann lauere, die
mir eine Idee zu einem neueil Bild bringen
könnte, schnuppert Nero mtf einmal mit einem
kurzen Geheul in der Luft herum, stürzt auf
etilen kleinen Hügel Flugsand zu und beginnt
wie wüthend zu graben und zu scharren. Nell-
gierig helfe ich mit dem Stocke nach uild ge-
rathe zu nleinem Schrecken nach Kurzem auf —
ein Skelett unb einen kleinen Photographen-
kasteil. Pietätsvoll lilit einem kurzen Gebet
bedecke ich die.Aeberreste des armen Wüsten-
opfers wieder, nehme den Kasten mit heim
und entwickle dort gleich die Aufnahmen. Erst
Im Spiel-Eifer.
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2.
Trumpf!
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3.
Der Grenzhase.
■ fül^ ist in meinen Augen eine feststehende Thatsache", bemerkt Professor Kluger-
mann in einer Gesellschaft, „daß Grenzbewohner dadurch, daß sie mit einer anderen
Nation beständig in Berührung kommen, allmählich ein bedeutendes Sprachentalent
erlangen und überhaupt an Intelligenz gewinnen!" — „Da haben Sie sehr recht",
stimmte ihm der Oberförster Knollig bei; „dasselbe trifft aber auch bei den Thieren zu! —
Ich kann Ihnen da einen Vorfall berichten, der mir selber begegnet ist und für dessen
Wahrheit ich persönlich einstehe! — In jüngeren Jahren", so erzählt der Oberförster, „lebte
ich längere Zeit im Elsaß. Eines Tages kam ich während eines Jagdausfluges in die
Der Grenzhase.
Nähe der französischen Grenze und sehe da einen
Hasen sitzen, der mir den Rücken zukehrt; ich
schleiche mich vorsichtig heran, immer näher,
und schon erhebe ich die Flinte zum Schuß
da bemerke ich — und nun staunen Sie, meine
verehrten Herrschaften! — da bemerke ich zu
meiner Ueberraschung, daß der Hase mit der
größten Leichtigkeit — aus dem Deutschen
in's Französische übersetzt!"
e,
Ehemanns Klage.
.^^»ab' oft den Kopf mir zerbrochen,
Wozu sie wohl dichten thnt,
Und fand — aufrichtig gesprochen
Es sei zu gar nichts gut!
An Porto, für ihre Gesänge,
Braucht sie ein Vermögen schier,
Zeit, Federn und Tinte in Menge
Und eine Masse Papier!
Es bringt ihr nicht Ruhm, noch Ehr
Noch Kleingeld zum Hausgebrauch,
Es ärgert die Redakteure
Und ärgert sie selber auch.
Es bringt sogar mich im Stillen
Gar oft in gelinde Wuth-
D'rum sagt mir, um Himmelswillen!
Wozu sie denn dichten thnt?
O. E. Wniüalowicz.
Doppelsinnig.
„Gehst Dir morgen zu Commerzienraths?
Die Töchter spielen sehr hübsch Clavier."
„Ja, sie wollten mich schon neulich mit Liszt
fangen!"
Letzter Moment.
„Meine Herren!", sagte der Maler Lng-
pinsel, „ich habe Ihnen heute eine Photographie
mitgebracht, die eine ergreifende Vorgeschichte
hat. Wie ich einmal mit meinem Hunde
Nero in der Sahara hernmstolpere und ver-
gebens auf eine Fata Morgann lauere, die
mir eine Idee zu einem neueil Bild bringen
könnte, schnuppert Nero mtf einmal mit einem
kurzen Geheul in der Luft herum, stürzt auf
etilen kleinen Hügel Flugsand zu und beginnt
wie wüthend zu graben und zu scharren. Nell-
gierig helfe ich mit dem Stocke nach uild ge-
rathe zu nleinem Schrecken nach Kurzem auf —
ein Skelett unb einen kleinen Photographen-
kasteil. Pietätsvoll lilit einem kurzen Gebet
bedecke ich die.Aeberreste des armen Wüsten-
opfers wieder, nehme den Kasten mit heim
und entwickle dort gleich die Aufnahmen. Erst
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Im Spiel-Eifer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 104.1896, Nr. 2631, S. 8
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg