Die Had?ttgallen von Helsterbach.
95
Hun that einmal zur Maienzeit
Sänke Bernhard dorr losiren.
Der wollt' Tag's darauf die Thristenherr
Zum Breuzzug persuadiren.
Bei offenem Fenster spater Nacht
Saß er und concipirte —
Doch draußen in der Mondesprachr
Sang, klang's und jubilirte:
Tandaradei!
Tju-tju-tju-t)u-ti-u!
wie schon —
wie schon ist doch der Mai!
Herr Bernhard zog die Stirne kraus
In immer tiefere Falten:
Wie soll bei solchem Ohrenschmaus
Sich ein Toncept gestalten!
Die Hände that der Gottesmann
Um beide Ohren spreiten —
Doch süß und süßer schwoll es an
Und klang r-on allen Seiten:
Tandaradei!
Tju-rju-tju-tju-ti-u!
Wie schön —
Wie schön ist doch der Mai!
Herr Bernhard sprang vom Sitz empor:
Wart du, dich will ich bannen!
Du Schrcierpack! Du Höllenchor!
Auf, hebe dich von dannen!
Nit langer sollt, du Teufel, hier
Der Frommen Andacht stören —
Heb' dich hinweg — gebiet' ich dir!
Wir wollen's nit mehr hören:
Das Dudeldei:
Tju-tju-tju-tju-ti-u!
Deß' sei
Das Rloster fortan frei!
Und alldieweil Sankt Bernhard gut
Im Himmel angeschrieben,
ward ftugs die unvernünftige Brut
Appelllos ausgetrieben.
Von dannen flog sie alfobald
Ein neu Ouartier zu suchen. . .
Nit mehr um's Aloster, fern im Wald
Scholl fuß es aus den Buchen:
Tandaradei!
Tj u- tj u-tj u- tj u-ti-u!
wie schön —
Wie schon ist doch der Mai!
11*
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Hun that einmal zur Maienzeit
Sänke Bernhard dorr losiren.
Der wollt' Tag's darauf die Thristenherr
Zum Breuzzug persuadiren.
Bei offenem Fenster spater Nacht
Saß er und concipirte —
Doch draußen in der Mondesprachr
Sang, klang's und jubilirte:
Tandaradei!
Tju-tju-tju-t)u-ti-u!
wie schon —
wie schon ist doch der Mai!
Herr Bernhard zog die Stirne kraus
In immer tiefere Falten:
Wie soll bei solchem Ohrenschmaus
Sich ein Toncept gestalten!
Die Hände that der Gottesmann
Um beide Ohren spreiten —
Doch süß und süßer schwoll es an
Und klang r-on allen Seiten:
Tandaradei!
Tju-rju-tju-tju-ti-u!
Wie schön —
Wie schön ist doch der Mai!
Herr Bernhard sprang vom Sitz empor:
Wart du, dich will ich bannen!
Du Schrcierpack! Du Höllenchor!
Auf, hebe dich von dannen!
Nit langer sollt, du Teufel, hier
Der Frommen Andacht stören —
Heb' dich hinweg — gebiet' ich dir!
Wir wollen's nit mehr hören:
Das Dudeldei:
Tju-tju-tju-tju-ti-u!
Deß' sei
Das Rloster fortan frei!
Und alldieweil Sankt Bernhard gut
Im Himmel angeschrieben,
ward ftugs die unvernünftige Brut
Appelllos ausgetrieben.
Von dannen flog sie alfobald
Ein neu Ouartier zu suchen. . .
Nit mehr um's Aloster, fern im Wald
Scholl fuß es aus den Buchen:
Tandaradei!
Tj u- tj u-tj u- tj u-ti-u!
wie schön —
Wie schon ist doch der Mai!
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Nachtigall von Heisterbach"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1896 - 1896
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 104.1896, Nr. 2641, S. 95
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg