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Die statistische Familie.

(Jahresbericht).

Der Vater: „Ich habe im ver-
flossenen Jahre 1325 Schoppen Bier
getrunken und 2780 Zigarren geraucht.
In der Stammkneipe bin ich 360 mal
gewesen; 120 mal bin ich nach 12 Uhr
nach Hause gekommen. Bon meinen
Kleidungsstücken sind mir insgesammt
223 Knöpfe abgesprungen; davon sind,
obgleich 3 Frauenzimmer im Hause,
nur 74 wieder angenäht worden."

Die Mutter: „Ich habe 360 Gar-
dinenpredigten gehalten, habe 55 mal
bittere Thränen vergossen, bin 16 mal
in Ohnmacht gefallen und habe mir
10 Roben und 12 Hüte machen lassen
können. Die Gardinen im Zimmer meines
Mannes mußte ich 8 mal waschen lassen.
92 mal habe ich den Hausschlüssel ver-
stecken können. Ich habe 9 Kaffeekränz-
chen veranstaltet und war an 125 solchen
außer dem Hause betheiligt."

Die älteste Tochter (17 Jahre):
„Ich habe 32 Liebesbriefe (von ver-
schiedenen Autoren) empfangen, habe die
Mutter 51 mal in der Küche vertreten
und im Ganzen 49 Suppen verbrannt
oder versalzen. 413 Tänze habe ich ge-
tanzt, davon 247 mit I h m. 81 Romane
habe ich gelesen - in 64 kriegen sie sich."

Der ä l t e st e Sohn (16 Jahre):
„Mein Vater irrt sich. Von den 2780
Zigarren, die er geraucht zu haben glaubt,
kommen 935 auf mein Conto. 88 mal
habe ich vor Elvirens Fenster Abends
gestanden, 87 mal ohne Resultat; Imal
hat sie mir Apfelsinenschalen auf den Kopf
geworfen. 256 Gedichte habe ich gemacht
und dieselben in 76 Fällen vorgelesen;
52 mal hat man mich hinausgeworfen."

Der jüngste Sohn (10 Jahre):
„Mein Vater hat 3 Rohrstöcke, meine
Mutter 2 Birkenruthen an mir im ver-
flossenen Jahre verbraucht. Ich bin
133mal „unartig" gewesen, habe 134mal
Besserung gelobt und 16 mal mich that-
sächlich gebessert. Ich habe 224 Maikäfer
an meine Kameraden verkauft und dafür
312 Briefmarken und 2 Pfennige baar
eingenommen."

Das Dienstmädchen: „Ich habe
135 Stück Porzellan- und Glas-Sachen
zerbrochen, 72 mal den Besuch meines
Karl in der Küche empfangen und ihm
45 Pfund Wurst gespendet. Meine
Gnädige hat mich 299 mal ausgescholten
und mir 25 Ohrfeigen angeboten, wovon
ich 3 acceptirte."

„Schorschl, Schorschl, Du iß't heute so viel, als ob Du mir morgen
lücrbeu wolltest!" _

Warum?

(Eine Elegie).

it ii t r e u

ozu der Brief? Ich hab's ihm angeseh'n:
Es werden herbe Worte darinnen stch'n.

Ich wcrd' auch diese Worte uoch ertragen;..
Was hilft es, das Verlor'ne zu beklagen?

Der Glanz des Glücks ist längst uns schon ver-
glommen;

Gram in der Brust, sah ich das Ende kommen

Und sah cs unerbittlich sich vollenden.

Nun ist's vorbei. Warum den Brief mir

senden?

Warum erwecken, was kaum leis' entschlief?
Grausames Herz! Es kostet mich der Brief

Gar manche Thräne, die der Schmerz gebiert.
Und — zwanzig Pfennig. Warum unfrankirt?

£. üallneh

Bedenkliches Zeichen.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Bedenkliches Zeichen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Flashar, Max
Entstehungsdatum (normiert)
1896 - 1896
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 104.1896, Nr. 2645, S. 134

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