Fliegende Blätter (106.1897 (Nr. 2684-2709))

Gemüthlich.

können w

,Um Gotteswillen, fahren S' doch rascher, sonst brennt ja der ganze Ort nieder!" — „Schneller fahr'»
ir net, sonst ist der ganze Korb voll Eier hin, den ans die Bürgermeisterin für den Wirth mit’cje&'n hat!"

Einer jugendlichen
R lavierquäl er in.

Killst Leifall Du erzielen,
Tonreiche Jungfrau Du,

So las;' die B l i ck c spielen —
Die Finger laß' in Ruh'!

«. w.

Herausgcholfcn.

Anläßlich des fünfundzwanzigsten
Jahres des Bestehens des Gymnasiums
feiern die ehcmaligeu Abiturienten aller
Jahrgänge ein Bankett, wozu auch die
Professoren geladen sind. Nachdem die
üblichen Festreden verklungen sind, erhebt
sich einer der alten Herren, und feiert
unter allgenieiner begeisterter Zustimm-
ung den besonders beliebten Professor
Lindcnheld, der jeden der fünfundzwanzig
Jahrgänge zur Matura geführt und
wegen seiner Milde sich allgemeine Sym-
pathien erworben hat. Professor Linden-
held erhebt sich, um für die Ovation
zu danken und beginnt: „Meine Herren!
Unvorbereitet wie — wie Viele von
Ihnen so oftmals waren. . ."

„Bitte, Großniuttcr, flick' mir meine Jacke!" — „Aber
wie schaust Du denn ans! Wer hat Dich denn so zn-
gerichtet?" — „Niemand! Weißt Du, wir spielten „Dorn-
röschen" und da war ich der Prinz und mußte durch die
Hecke kriechen!"

Der

Märchenprinz.

Verantwortlicher Redactcur: I. Schneider in München. — Verlag von Brau» & Schneider in München.
Kgl. Hos-Bnchdrnckerei von E. Miihlthaler in München.