62 1lnverfrorc 11.
Bankier (einen Einbrecher ertappend): „Halt', Schurke — Hab'
ich Dich!" — Einbrecher: „Donnerwetter, jetzt bin ich eingegangen
— (schnell gefaßt) — können Sie mir nicht die Adresse von einem
tüchtigen Vertheidiger sagen?" _
M ädchcn - F r c n n d s ch a f t.
Ella: „Findest Du nicht, daß sich unsere Freundin Erna seit
einem Jahre auffallend verändert hat?"
Stella: „Gewiß — aber sehr zu unserem Vvrtheil!"
(Oie ^öll^erscliiaclii.
Spitzen pflegen es nichtzu ver-
säumen,
Ln ihren mit ärarischer Pracht
Ausgestattctcn Dienstwohnungsräumen
Alljährlich zu liefern 'ne Völkerschlacht.
Das heitzt: Von dem Flächeninhalt vom
Raum
Kommt ein Schritt im Cluadrat auf den
Streiter kaum;
Auf die Dame, die Schleppe gerechnet mit,
So etwa ein und ein halber Schritt. —
Ln diesem Verhältnis — (Gott schütze in
Gnaden,
Dasz sie Alle kommen!) — wird ein-
geladen. —
Zur befohlenen Stunde zieh'n sic heran
Die entbotenen Völker und steigen als-
dann —
Die Damen mit hochgchobcncr Schleppe —
Hinauf die zur Mahlftatt führende Treppe,
Die meist mit Teppichen schön verziert ist,
Nnd mit Gleandern zur Seite garnirt ist. —
Oben angelangt, macht man Reverenz,
Als Meldung bei Lhro Crerllenz —
Doch ohne jede Keredsamkeitsproben,
Denn weiter drängt Alles sich unverweilt;
Man glaubt zu schieben und wird geschoben,
Dis man dann feststeht, wie eingekeilt. —
Rach einiger Zeit klingt ein Ciuieken und
Stöhnen
Heran, wie von eingeklemmten Tönen,
Kind zeigt so den älteren Jahrgängen au,
Dasi im Saale angeblich das Tanzen be-
gann; —
Das heifzt: Ein Manöver im engsten Kreise,
Das der Taktik der Streitenden Ehre
macht,
Denn sonst flögen die Hallkleider meter-
weise,
Me Fahnen, umher in der Völkerschlacht -
Kurzum, sich hier schwitzend im Tanze zu
wiegen,
Ist mehr eine Leistung wohl als ein Ver-
gnügen. —
Die Erfrischungen sind zwar sehr reichlich,
allein
l Dis zu den dort Kreisenden dringt Nichts
hinein,
Da man stets der servirenden Diener-
schaft
Mit Gewalt oder List die Gläser entrafft, -
Denn der Mensch wird zur Keftie bei Hitze
und Durst,
Da llt ihm die Rücksicht auf And're ganz
Wurst! —
Zumeist sind die Mütter des Kalls zu be-
dauern,
Denn sie kauern in Athemnoth dicht an
den Mancrn,
Kekommen und sehen Nichts um sich herum,
Kurz: Der Zustand grenzt schon an Mar-
tyrium! —
Die Nrberlcbenden drängen dann spät
Sich mit Todesverachtung heran an's
Küsset, —
Doch nicht Allen gelingt es, dort 'was zu
erwischen.
Auch fehlt es dann meistens an Stühlen
und Tischen, —
Bankier (einen Einbrecher ertappend): „Halt', Schurke — Hab'
ich Dich!" — Einbrecher: „Donnerwetter, jetzt bin ich eingegangen
— (schnell gefaßt) — können Sie mir nicht die Adresse von einem
tüchtigen Vertheidiger sagen?" _
M ädchcn - F r c n n d s ch a f t.
Ella: „Findest Du nicht, daß sich unsere Freundin Erna seit
einem Jahre auffallend verändert hat?"
Stella: „Gewiß — aber sehr zu unserem Vvrtheil!"
(Oie ^öll^erscliiaclii.
Spitzen pflegen es nichtzu ver-
säumen,
Ln ihren mit ärarischer Pracht
Ausgestattctcn Dienstwohnungsräumen
Alljährlich zu liefern 'ne Völkerschlacht.
Das heitzt: Von dem Flächeninhalt vom
Raum
Kommt ein Schritt im Cluadrat auf den
Streiter kaum;
Auf die Dame, die Schleppe gerechnet mit,
So etwa ein und ein halber Schritt. —
Ln diesem Verhältnis — (Gott schütze in
Gnaden,
Dasz sie Alle kommen!) — wird ein-
geladen. —
Zur befohlenen Stunde zieh'n sic heran
Die entbotenen Völker und steigen als-
dann —
Die Damen mit hochgchobcncr Schleppe —
Hinauf die zur Mahlftatt führende Treppe,
Die meist mit Teppichen schön verziert ist,
Nnd mit Gleandern zur Seite garnirt ist. —
Oben angelangt, macht man Reverenz,
Als Meldung bei Lhro Crerllenz —
Doch ohne jede Keredsamkeitsproben,
Denn weiter drängt Alles sich unverweilt;
Man glaubt zu schieben und wird geschoben,
Dis man dann feststeht, wie eingekeilt. —
Rach einiger Zeit klingt ein Ciuieken und
Stöhnen
Heran, wie von eingeklemmten Tönen,
Kind zeigt so den älteren Jahrgängen au,
Dasi im Saale angeblich das Tanzen be-
gann; —
Das heifzt: Ein Manöver im engsten Kreise,
Das der Taktik der Streitenden Ehre
macht,
Denn sonst flögen die Hallkleider meter-
weise,
Me Fahnen, umher in der Völkerschlacht -
Kurzum, sich hier schwitzend im Tanze zu
wiegen,
Ist mehr eine Leistung wohl als ein Ver-
gnügen. —
Die Erfrischungen sind zwar sehr reichlich,
allein
l Dis zu den dort Kreisenden dringt Nichts
hinein,
Da man stets der servirenden Diener-
schaft
Mit Gewalt oder List die Gläser entrafft, -
Denn der Mensch wird zur Keftie bei Hitze
und Durst,
Da llt ihm die Rücksicht auf And're ganz
Wurst! —
Zumeist sind die Mütter des Kalls zu be-
dauern,
Denn sie kauern in Athemnoth dicht an
den Mancrn,
Kekommen und sehen Nichts um sich herum,
Kurz: Der Zustand grenzt schon an Mar-
tyrium! —
Die Nrberlcbenden drängen dann spät
Sich mit Todesverachtung heran an's
Küsset, —
Doch nicht Allen gelingt es, dort 'was zu
erwischen.
Auch fehlt es dann meistens an Stühlen
und Tischen, —
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Völkerschlacht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 106.1897, Nr. 2690, S. 62
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg